Mathilde Franziska Anneke – Begegnung mit einer Revolutionärin

Datum: 
Samstag, 8. April 2017 - 15:00
Kategorie: 
Veranstalter_in: 
Frauengeschichtsverein
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«Warum sollte das Weib fortan die schweigsame Dulderin sein, die Magd eines Herrn…?»
schrieb Mathilde Franziska Anneke 1847 in ihrer Streitschrift ‚Das Weib in Conflikt mit den sozialen Verhältnissen'.

Die Verfasserin lebte von 1847 bis 1849 in Köln und unterhielt hier ein ‚ästhetisch-communistisches Clübbchen'. Die wegen ihrer Scheidung sozial geächtete Frau wurde feministische Revolutionärin und entwickelte mit ihrem zweiten Mann Fritz Anneke sowie gemeinsam mit Herwegh, Freiligrath, Marx, Hess und einigen Frauen Ideen zur Überwindung des repressiven Systems. Pressefreiheit, kostenlose Bildung, Versammlungsfreiheit sowie die Abschaffung der Doppelmoral gegenüber Frauen waren einige ihrer Themen. Hierzu gab M.F. Anneke über Monate die mit dem Ehemann gemeinsam geplante Zeitung für Arbeiter, Bauern und Soldaten allein heraus, redigierte und druckte sie während er in Haft war. 1849 beteiligte sie sich am badisch-pfälzischen Feldzug der Freischärler gegen die verhassten Preußen. Da dieser niedergeschlagen wurde, musste die Familie Deutschland verlassen.

Als politische Emigrantin kämpfte sie im US-amerikanischen Exil gegen Sklaverei und Rassismus sowie für Frauenrechte. Bald gehörte sie in der deutschen Community von Milwaukee zu den bekanntesten politisch aufklärenden Demokratinnen. Sogar für das Frauenwahlrecht trat sie schon offensiv auf.

Vorträge und Diskussion

Programm:

Das soziale Aus? Scheidung im Biedermeier (Annette Hanschke)
Frauen auf den Barrikaden? Der Kölner Kreis der 1848erinnen – Marx, Gottschalk und der Kölner Arbeiterverein (Christian Frings)
Annekes Beitrag zum Badisch-Pfälzischen Feldzug für demokratische Rechte (Diana Ecker)
Begehren und Zärtlichkeit im 19. Jahrhundert. Die Annekes, ein queeres Paar? (Irene Franken)
Die erste deutsche emanzipatorische Frauenzeitung (Irene Franken) und die Deutsche Frauenzeitung in den USA (Ina Hoerner)
Engagement im politischen Exil (Ina Hoerner)
Rezeption, Würdigungen, Diskussion
Musik und ggf. gemeinsames Singen: Martina Neschen

Sa 08.04.2017 / 15.00 – 18.00 Uhr / Friedensbildungswerk / 3 Ustd / Preis 15 (10) Euro / Anmeldung erforderlich / Kurs 75-A4
[Historisches Plakat (Ausschnitte)]

Eine Veranstaltung des Frauengeschichtsvereins Köln in Zusammenarbeit mit dem Friedensbildungswerk Köln und der Rosa Luxemburg Stiftung NRW

Die Anmeldung für den Nachmittag bitte an info@frauengeschichtsverein.de