U-Boot-Bunker VALENTIN

Datum: 
Donnerstag, 17. Oktober 2019 - 19:30

Der U-Boot-Bunker VALENTIN in Bremen-Farge gehört zu den größten baulichen Überresten aus nationalsozialistischer Zeit und ist der zweitgrößte überirdische Bunker Europas. Trotz der Monumentalität des 400 Meter langen und 30 Meter hohen Gebäudes ist die Geschichte des Rüstungsvorhabens und der zahllosen Opfer die es forderte in Deutschland nicht sehr bekannt.

Der Bunker Valentin in Bremen-Farge war ein Mammutprojekt der deutschen Kriegsmarine. Ab März 1945 sollte dort alle zwei Tage ein U-Boot vom Stapel laufen. Meterdicke Wände und Decken sollten jedem Bombenangriff standhalten. Auf der Baustelle schufteten täglich rund 8.000 Menschen als Zwangsarbeiter. Mehr als 1.600 von ihnen starben durch Unterernährung, Krankheiten oder Tötungen. Der Bunker wurde nie fertig gestellt.

Von 1960 bis 2010 wurde der Bunker von der Bundeswehr als Materialdepot benutzt, heute beherbergt er den "Denkort Bunker Valentin". Einer der Mitarbeiter der Gedenkstätte ist Jens Genehr. Seit 2013 führt er Schulklassen durch die Ruine. Soeben wurde sein Comicbuch "Valentin"veröffentlicht.

Die Geschichte basiert auf Quellen und Personen, die es wirklich gab. Von dem französischen Zwangsarbeiter Raymond Portefaix gibt es sehr genaue Tagebuchaufzeichnungen über seine Zeit in Bremen-Farge. Über den Fotografen Johann Seubert existiert nur eine dünne Entnazifizierungsakte, er hat jedoch fast tausend Fotos auf der Baustelle gemacht.

Im Auftrag der Nazis sollte er den Fortschritt der Arbeiten dokumentieren. Es ist die Sicht der Täter, das Leid der Zwangsarbeiter hat er eher unabsichtlich festgehalten.

Um ein größeres Bild zu zeigen, hat Jens Genehr die beiden Sichtweisen in dem 240 Seiten starken Band kombiniert und wird am Donnerstagabend sein Werk in Köln vorstellen.

DONNERSTAG // 17. OKTOBER // 19:30 // AUTONOMES ZENTRUM KÖLN

Eine Veranstaltung des Jugendclub Courage Köln e.V.

Mehr Information zum Bunker Valentin: https://www.denkort-bunker-valentin.de

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