Demo verschoben : Freiheit schreckt nicht vor Knüppeln zurück
Die Demo "Freiheit schreckt nicht vor Knüppeln zurück" wird um circa zwei Wochen verschoben
Am 12.08.2015 fand eine spontan Kundgebung mit anschließendem Demonstrationszug in Richtung Bahnhof Ehrenfeld statt. Anlass war die Gefangenschaft des Umweltaktivisten Jus, der seit dem 22 Juli 2015 in U-Haft sitzt, weil er sich an einer friedlichen Blockade im Hambacher Forst beteiligt hatte.
Am Bahnhof Ehrenfeld, am Denkmal der Edelweißpiraten, wurde der Demonstrationszug aus ca. 40 Aktivist*Innen von der Polizei gestoppt, festgesetzt und eingekesselt. In dem mehrere Stunden andauernden Polizeikessel konnten und durften die beteiligten weder mit Trinkwasser noch mit Nahrung versorgt werden. Die festgesetzten Aktivist*Innen wurden durch Schläge und Tritte seitens der Polizei drangsaliert. Die für solche Einsätze leider üblichen Kameras der Polizei wurden wiederholt weggedreht, um Beweismittel der Gewalt seitens der Beamt*Innen nicht möglich zu machen. Als mehrere Menschen, darunter Jugendliche, unbeteiligte Passanten und Anwohner sowie weitere Aktivist*Innen, sich dem Geschehen näherten wurde die Polizei zunehmend aggressiver. In Zuge dessen wurden auch Unterstützer*Innen außerhalb der Polizeiabsperrung angegriffen. Die Polizei schlug diesen ins Gesicht, schleuderte Personen gegen Wände und verteilte willkürliche Platzverweise.
Dass die Polizei Menschen unter dem Edelweißpiratendenkmal zusammenschlägt und misshandelt ist eine Perversion. An diesem geschichtsträchtigen Ort hängten die Nationalsozialisten 1944 die Widerständler und Antifaschist*innen der Edelweißpiraten.
Das Verhalten der Polizei ist bitterer Alltag. Diese Gewaltexzesse sind Tradition und werden meist seitens der Medien als Einzelfälle abgestempelt. Jüngste Ereignisse, wie zum Beispiel "Ende Gelände", welche etliche Verletzte und 240 Festnahmen forderte, unterstreichen dieses. Das aggressive Vorgehen der Polizei gegen alternative Subkulturen, Antifaschist*Innen, Umweltaktivist*Innen, Geflüchtete, Wohnungslose etc. ist längst nicht mehr hinnehmbar. Wir wissen nicht, wie in 20 Jahren die Welt aussieht, wenn sich an den herrschenden Zuständen nichts ändert. Deshalb stellen wir diesem Alltag unser Streben nach Freiheit und dem besserem Leben für alle entgegen. Daher rufen wir zu einer Kundgebung, am 5.9.2015 um 18:00 Uhr vor dem Edelweißpiratendenkmal, mit anschließendem Demonstrationszug auf.
"Wenn Sie ein Bild von der Zukunft haben wollen, so stellen Sie sich einen Stiefel vor, der auf ein Gesicht tritt. Unaufhörlich." (George Orwell)
Die Demo "Freiheit schreckt nicht vor Knüppeln zurück" wird um circa zwei Wochen verschoben