Kartäuserwall 14 nach einem Monat Besetzung geräumt

Am Freitag 04.09. wurde direkt neben der Kneipe LOTTA, am Kartäuserwall 14 ein leerstehendes Haus besetzt.
Am Samstag 05.09. wurde zu einem ersten Kaffee und Kuchen geladen
Am Sonntag 06.09. gab es auf der Straße vor dem Haus ein offenes Nachbarschafts-Café. Viele interessierte Nachbar*innen haben vorbeigeschaut, ins Haus geschaut und sich sowohl über die Besetzung informiert, als auch von eigenen Problemen mit Mietsteigerung, Wohnungsnot und Stadtumtrukturierung berichtet.

Hintergrund der Besetzung ist der drohende Abriss eines völlig intakten Gebäudes und der geplante Neubau von zwei Stadthäusern zu Luxuspreisen.
Die Besetzung dauerte fast 4 Wochen. Es wurden Verhandlungen mit dem Eigentümer begonnen, Kaufangebote seitens der Besetzer*innen gemacht und das Erteilen von Abrissgenehmigungen von völlig intaktem Wohnraum alleinig aus Verwertungsinteresse skandalisiert. Vor allem aber konnten gute Kontakte zur Nachbarschaft geknüpft werden und eine breite Öffentlichkeit erreicht werden. Eine lange Unterchriftenliste der Solidarität liegt vor. Einige Veranstaltungen wurden von anderen Orten ins besetzte Haus verlegt, so z.B. das Café Agora und die Nantoka Bar aus dem AZ oder die Mitwochs-Bauwagen-Kneipe der Krefelderstr. Ein Filmabend über italienische Partisanen, regelmäßiger Kaffee und Kuchen mit Nachbar*innen und Anwohner*innen und natürlich die hauseigene Kneipe "Schmandhimmel" rundeten das Programm im Haus ab.
Am 01. Oktober 15 brach der jetzige Eigentümer die Verhandlungen einseitig ab, indem er mithilfe der Polizei das Haus gewaltsam räumen ließ. Das Haus wurde sofort im Anschluss von einer Baufirma von innen unbewohnbar gemacht und von außen Fenster und Türen vernagelt.
Am Abend der Räumung, gab es eine kraftvolle Demonstration durch die Südstadt.
Die Besetzer*innen verkünden: Der Widerstand geht weiter - Wohnraum für alle!
weitere Infos: Wohnraum für alle
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Geflüchtete werden in Zelten untergebracht, Menschen schlafen unter Brücken, doch überall in der Stadt stehen Häuser leer.
Wohnraum für alle!