Frauenorganisierung in Afghanistan, feministische Perspektiven und internationale Vernetzung
Zur Eröffnung des neuen feministischen Raumes Assata im Hof laden wir ein zur einer Veranstaltung mit Weeda Ahmad von SAAJS* (Social Association of Afghan Justice Seekers) und Mariam Rawi von RAWA** (Revolutionary Association of the Women of Afghanistan).
Die Veranstaltung ist offen für alle, die sich nicht als Männer identifizieren.
2001 stellte das Motto "Frauenrechte verteidigen" im Afghanistankrieg
ein zentrales "Akzeptanzargument" für den Kriegseinsatz der Bundeswehr
dar. Seit 1979 befindet sich das Land im Krieg und über 15 Jahre
westliche militärische Bombardierung und Beeinflussung der
Machtverhältnisse haben zu verheernden Lebensverhältnissen geführt.
Zum Beispiel leiden zwei Drittel der Bewohner*innen unter
Nahrungsmittelknappheit. Lediglich ein Drittel hat Zugang zu sauberem
Trinkwasser und fast 90% der über 15-jährigen Frauen sind Analphabetinnen.
Deutschland hat alleine geschätzt 26 bis 45 Milliarden Euro für diesen
Zerstörungskrieg ausgegeben.
Die Lebensbedingungen der Frauen haben sich, bis auf wenige
Vorzeigeprojekte, verschlechtert. Bis heute gab und gibt es vielfältige
Formen von Protest und Widerstand, u.a. wird Unterricht für Mädchen
klandestin organisiert. Es werden "Vicitims' Organisations" und
"Frauen-Schuras"(=Räte) gegründet. Sie protestieren gegen ein System der
Straflosigkeit und klagen an, dass Islamisten und Kriegsverbrecher zu
Verbündeten der internationalen Inverventionsstaaten und zur neuen
politischen Elite gemacht wurden.
- Was bewegt Feministinnen heute in Afghanistan?
- Welche Analysen, Ziele und Strategien werden durch lokale Initiativen
und Kämpfe entwickelt?
- Wie können wir die Kämpfe unterstützen?
Dazu möchten wir in einen Austausch und Diskussion kommen.
* SAAJS - Social Association of Afghan Justice Seekers ist ein
Zusammenschluss der Familien der Opfer von Kriegs- und
Menschenrechtsverbrechen
** RAWA - Revolutionary Association of the Women of Afghanistan ist eine
feministische Organisation, die seit 1977 besteht und seither fast
ausschließlich im Untergrund arbeiten muss