Filmreihe "Wohnen in der Krise/Kämpfe für Wohnraum": Ekümenopolis - Stadt ohne Grenzen

Datum: 
Montag, 11. Januar 2016 - 20:00
Ort: 
Zülpicher Str. 290
Kategorie: 
Veranstalter_in: 
Kartäuserwall ist überall
Bild: 

Ekümonopolis, 2012, 93min, Imre Azem, Türkisch mit Englischen Untertitel // Turkish with English subtitles.

Fortsetzung der Filmreihe zu Wohnen in der Krise/Kämpfe um Wohnraum.
Montag 11.01.2016, 20Uhr, in der Zülpi290. // We continue our film series about Housing in crisis/The Struggle for housing on Monday, 11.01.2016, 20Uh, at Zülpi290.

Die Dokumentation Ekümonopolis verdeutlicht die neo-liberale Stadtentwicklung Istanbuls und die Bestrebungen der Politik, die Stadt in eine Global City zu verwandeln. Globale Städte wie London, Tokyo, Amsterdam oder São Paulo formen Globalisierung durch ein Netzwerk von Städten, in denen sich Dienstleistungen sowie die Finanz- und Immobilienwirtschaft konzentrieren, wo Mega-Events wie die Olympischen Spiele stattfinden, in denen sich eine gleichförmige Lebenskultur entwickelt. Während in den globalen Alpha, Beta und Gamma Städten geistiges Eigentum, Wissen und Macht erzeugt und verteidigt wird, verbreitert sich die globale Arbeitsteilung durch das Outsourcen der Producktion von Fabriken und Landwirtschaft in die Gegenden der Welt, in denen Menschen beinahe nichts für ihre 60 Stunden Arbeitswoche verdienen, keinerlei Arbeitsrechte haben und die Arbeitverhältmnisse ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen runieren, ganz davon abgesehen, welche Umweltzerstörung dieses System der globalen Arbeitsteilung mit sich bringt.

Ekümonopolis verdeutlicht die negativen Auswirkungen neo-liberaler Stadtentwicklung für die Menschen der Stadt und ihre Umwelt und zieht eine Verbindung zum Konzept der Globalen Stadt, das theoretisch von Saskia Sassen erarbeitet wurde. Das kann uns dabei unterstützen, unsere eigene Umgebung anders zu betrachten und Mittel zur Verfügung zu haben, um besser zu verstehen, was um uns herum passiert und uns beeinflusst. Wir können Strategien und Aktionen entwickeln, um solidarisch mit den weltweit ausgebeuteten Menschen zu sein, direkt in unserer direkten Umgebung aktiv zu werden, und andere Formen des Zusammenlebens auszuprobieren, als die, die uns durch Institutionen, Stadtentwicklung und den kapitalistischen Alltag aufgedrückt werden.

Zum weiterforschen verlinken wir Texte zur Stadtentwicklung und Hausbsetzungen in Istanbul und einen Bericht über die Organisierung von unten in Nachbarschaften und einer besetzten Fabriken in Istanbul.

Ekümonopolis is documentation about neo-liberal city development in Istanbul and the aspiration of its political leaders in turning it into a global city. Global cities like London, Tokyo, Amsterdam or São Paulo are shaping globalisation and constitute a network cities where service, banking and real estate businesses accumulate and concentrate, where mega events takes place and a hegemonic hipster culture is cultivated. While the global alpha, beta and gamma cities posses intellectual knowledge, tools and power, a global division of labor is further extended, with the majority of (factory) production being outsourced to those parts of the world where people earn a shit for their 60 hours working week, have no labor rights whatsoever and endanger their health and well being by working in super precarious conditions, let alone the environmental destruction that this system of global division provokes.

Eukomonopolis shows quite in detail what the negative effects of neo-liberal urban development in Istanbul do mean to local citizens and to the city’s natural environment while it also explains concepts like the global city (which was developed by Saskia Sassen). In this way we can perceive our own living environment and have more tools at hand to better understand what happens around us and affects us. We can develop strategies and actions to be solidare with the exploited people worldwide and get active locally in order to develop and realise our own strategies in contrast to that what is imposed on us by the state and its institutions, urban planners and the capitalist system.

As further background we want to provide a text about urban development in the Istanbul which is part of more a comprehensive report about squatting in the Istanbul and a collection of reports about radical grassroots neighborhood and factory organisation provided by the the solidarity campaign for left neighborhoods in Istanbul. Even though the documentary does not narrate those particular stories, the articles may shed some light on local resistance against the urban development that takes place in Istanbul.