Antifeminismus als Scharnier zwischen extremer Rechter, Konservatismus und bürgerlichem Mainstream
„Der Landesverband der AfD Baden-Württemberg fordert ein unverzügliches
Ende der Gender-Ideologie“, freut sich die „Initiative Familienschutz“
auf ihrer Online-Präsenz. Nicht nur in Baden-Württemberg ist „Gender“
ein gerne bedientes Feindbild der AfD. Ob „Gender Mainstreaming“,
Feminismus, Gender Studies oder Sexualpädagogik – immer wieder tauchen
diese Begriffe in der Agitation der Partei auf und werden zur Ursache
von "Werteverfall" oder als Angriff auf die „klassische“ Familie gedeutet.
Doch nicht nur die AfD hat „Gender“ zum Feindbild auserkoren. Ab 2014
mobilisierten die „Besorgten Eltern“ in Köln und Stuttgart gegen
schulische Sexualaufklärung und eine Pädagogik der Vielfalt, bei PEGIDA
taucht das Thema immer wieder auf, Publizist_innen, die erzkonservative
sexistische und homo- und trans*feindliche Geschlechter- und
Familienbilder gegen eine vermeintliche „Homo-Lobby“ in Stellung
bringen, erfreuen sich deutlichen Interesses.
Der Vortrag zeichnet die Entwicklung des Anti-Gender-Diskurses nach
und beleuchtet zentrale Akteure dieses Diskurses und ihre Netzwerke.
Wieso hat sich das Thema neben Asyl und Migration zu einem so
wirkmächtigen Element rechter Mobilisierungen entwickelt? Welche „neuen“
Bündnisse haben sich ergeben? Welche Auswirkungen zeigen sich im
gesamtgesellschaftlichen Diskurs? Und
Diese und weitere Fragen können in der Veranstaltung diskutiert werden,
ebenso wie die Frage, was dies für emanzipatorische Kampagnen gegen
diese Entwicklungen bedeutet.
Referentin: Christiane Ritter (Antirassistisches Bildungsforum Rheinland)
Di, 26.04, 19 Uhr, Raum S204 (Universitätsstraße 16, 50937 Köln)