AZ Köln fordert Bestandsschutz analog zu Tierheim-Entscheidung
Nach der Entscheidung zur Erhaltung des Tierheims Zollstock fordern Nutzer*innen nun ebenfalls einen Bestandsschutz für das Autonome Zentrum!
Jetzt steht es also fest: Das Tierheim Zollstock darf bleiben. Das Zuhause für die 300 Tierchen wird in die Pläne für die Parkstadt Süd integriert und sein Erhalt vorerst gesichert – dank der Unterstützung im Bürger*innenbeteiligungsverfahren und einer breiten Lobby aus Lokalpolitik, Bürger*innen und Vereinen. Das Autonome Zentrum gratuliert dem Tierheim zur Zusicherung seines Erhalts und dem Planungsamt zu der Erkenntnis, dass es bei aller Liebe zur urbanen Begrünung trotzdem Raum für vielfältige Projekte geben kann, die nicht dem Zweck dienen, Gewinne abzuwerfen.
Die gute Nachricht: Es ist möglich, verschiedene – auch nichtkommerzielle – Interessen im Planungsverfahren zu berücksichtigen.
Die schlechte Nachricht: Das gilt offensichtlich nicht für alle Projekte, die bislang das Gebiet der zukünftigen Parkstadt vielfältig und lebenswert machen. Zwar stellt auch das Autonome Zentrum Köln (AZ) mit seinen kulturellen und politischen Angeboten einen unersetzlichen Ort der sozialen Begegnung dar, doch hier werden plötzlich andere Maßstäbe angelegt und das Planungsamt verweigert den Bestandsschutz. Dabei gilt ähnlich wie beim Tierheim: Die zentrale Lage ist für das AZ und seine Unterstützer*innen von Bedeutung. Die Nähe zur Universität, die Sichtbarkeit in der Stadt und die gute Erreichbarkeit ermöglichen erst, dass viele Menschen an diesem Ort partizipieren können. Ob Food-Sharing, Mitmach-Fahrradwerkstatt, Sportangebote oder politische Veranstaltungen – die selbstorganisierten und kostenlosen Angebote sind wichtiger Anlaufpunkt für viele Menschen mit geringem Einkommen aus der näheren Umgebung.
Mit der Überplanung des Autonomen Zentrums würde die Stadt Köln ein alternatives und soziales Projekt aus der Stadtmitte verdrängen und dessen Bemühungen ignorieren, vielen Menschen gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und die soziale Vielfalt des Veedels zu erhalten. Dabei entstünden nicht einmal Kosten für die Stadt. Allein am politischen Unwillen scheint der Bestandsschutz für das Autonome Zentrum zu scheitern.
„Wir nehmen die Ängste der Institutionen und Einrichtungen ernst und wir haben auch nicht vor, Entscheidungen mit einem Federstrich zu beenden“, ließ sich Anne Luise Müller, Chefin des Planungsamtes, im Kölner Stadtanzeiger zitieren. Wäre das ernst zu nehmen, dürfte dem Erhalt des AZs nichts mehr im Wege stehen. Vor diesem Hintergrund fordert Uli Rothfuß:
"Wir fordern die Stadt Köln auf, nicht mit zweierlei Maß zu messen und die Wünsche aller Bürger*innen ernst zu nehmen. Ein Ort wie das Autonome Zentrum, in dem monatlich mehr als 1000 Menschen ein- und ausgehen, darf nicht einfach bei den städtischen Planungen übergangen werden. Was für das Tierheim Zollstock gilt, muss auch für uns gelten. Der Bestandsschutz für das AZ innerhalb der Parkstadt Süd ist möglich und notwendig!"
Damit ökologische und soziale Nachhaltigkeit nicht weiter gegeneinander ausgespielt werden, hat das Autonome Zentrum hierzu ein Positionspapier veröffentlicht:
https://az-koeln.org/presse-news/soziale-und-umweltvertraegliche-nachhal...
Öffentliche Statements & Pressemitteilungen:
20.12.2016 Soziale und umweltverträgliche Nachhaltigkeit gefordert
16.11.2016 Gesprächsangebot an Projektleitung „Parkstadt Süd“
11.11.2016 Parkhaus ja, AZ nein? Ausnahmen sind möglich!
08.11.2016 AZ möchte Bürger_innenbeteiligung sicherstellen
25.05.2015 Kritische Intervention beim Bürgerbeteiligungsverfahren „Parkstadt Süd“
Demonstrationen:
15.04.2016 Tanzdemo 6-Jahre „Lux für alle“
Flugblätter
08.11.2016 Aktiven Freiraum erhalten. Freiräume aktivieren (Flugblatt bei Parkstadt Süd-Veranstaltung)
25.05.2015 Was ist denn hier los? (Flugblatt bei Parkstadt Süd-Veranstaltung)
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