Connecting Movements Camp im Rheinland

Datum: 
Freitag, 18. August 2017 - 15:00
Ort: 
Rheinland
Kategorie: 

Neben dem Klimacamp, das vom 18.-29.August im Rheinland stattfindet, wird angegliedert an dieses auch ein weiteres Camp stattfinden. Das Connecting Movements Camp! Der Fokus vom "CoMo-Camp" liegt dabei nicht nur auf Klima, sondern auf der Frage nach Vernetzung und Knotenpunkten, Löchern und Widersprüchen, Ambivalenzen und Wegen in dem Zusammenkommen verschiedener Bewegungen.

In den letzten Jahren waren inhaltliche Schwerpunkte, die einen anderen Fokus als das Thema Klima oder Kohle hatten, in sogenannten „Barrios“ - also Nachbar*innenschaften – organisiert. Dem Stadtbild folgend, wird aus diesen Stadtteilen dieses Jahr ein ganzes Dorf. Jung und neu und voller frischer Energie werden hier nochmal ganz andere Dinge ausprobiert! Ein Bildungszeitraum ohne vorgegebene Struktur, in welchem ihr in einer riesen Open Space Methode die Grenzen von Referent*innen und Teilnehmer*innen überwinden, den Erfahrungsschatz eures eigenen Wissens ausloten und Prozesse kollektiver Kreativität und Erkenntnisreichtum anstoßen könnt. Statt uns immer weiter spannendes und neues Wissen anzueignen soll der Schwerpunkt hier darauf liegen vorhandenes Wissen, Erfahrungen, Wünsche und Fähigkeiten aus verschiedenen Bewegungen miteinander zu verknüpfen, gemeinsam zu reflektieren und mit neuen Erkenntnissen und neuem Wissen über uns selbst und andere wieder in unseren politischen Alltag zurück zu kehren.

Hier einige der Fragen, die wir uns stellen
Wie beeinflusst der Klimawandel den Zugang zu Land und wer kann unter den Bedingungen eines globalisierten, industrialisierten Marktes als Produzent*in überleben? In welchem Zusammenhang stehen Fluchtursachen dazu? Wie ist es möglich hier im industrialisierten Norden die globale Bewegung für Ernährungssouveräntät zu stärken? Wie wird über rassistische Politiken eine Abschottung betrieben? Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich für Menschen in sozialen Bewegungen, die in Intersektionalitäten stehen, zum Beispiel für Schwarze Lesbische Frauen*? Welche Kristallisationspunkte gibt es um den Widerstand zu bündel und deutlich sichtbar zu machen? Warum ist die häusliche Sphäre in politischen Debatten häufig immer noch unsichtbar obwohl Machtverhältnisse in ihr wirken und innerhalb dieser verhandelt werden? Welche Rolle spielt Kolonialismus, Neokolonialismus und Dekolonialität für Landwirtschaft und feministische Perspektiven? Wie können wir politische Diskussionen führen, so dass alle sie verstehen und teilhaben können?
In welchen Ambivalenzen stehen all diese Fragen und gibt es die Möglichkeit einen Minimalkonsens zu finden, oder eine breite Klammer zu schaffen, in welcher wir diese Ambivalenzen als Bewegungen akzeptieren können?
Wir wollen die Themen der verschiedenen Bewegungen verschränkt betrachten und setzen sie daher miteinander in Beziehung: Was sind Dinge, welche die unterschiedlichen Bewegungen in puncto Gerechtigkeit mit sich selbst und mit anderen diskutieren wollen/müssen/können? Was sind gemeinsame Fragen und welche Unterschiede sind unüberbrückbar? Können diese Unterschiedlichkeiten gefeiert werden oder müssen sie bis ins letzte Detail ausdiskutiert werden? Was sind Voraussetzungen, um sich mit anderen Gruppen zu verbünden? Zu solidarisieren? Welche Formate, Aktionen, Fähigkeiten und Reflexionen bringen die anderen Bewegungen mit? Welche Rolle spielt politischer Ausdruck in Kunst, Literatur, Musik, sozialen Netzwerke und auch unserem Alltag für eine politische Bewegung?

Fragen über Fragen – Zeit darüber ins Gespräch, in den Streit, in den Austausch und ins Praktische zu kommen. Zeit, sich zu treffen und Zeit, die wir uns dafür nehmen können.

Mehr Infos zum Camp, Rahmen, Gelände und Hintergrund findet ihr auf: http://www.klimacamp-im-rheinland.de/ unter dem Reiter "Connecting Movements".