"Die verlorene Heimat": Indonesische Zwangsexilant*innen in Europa, Lesung mit Martin Aleida

Datum: 
Mittwoch, 15. November 2017 - 18:00
Ort: 
Stiftung Asienhaus - Hohenzollernring 52 - 50672 Köln
Veranstalter_in: 
Stiftung Asienhaus
Watch! Indonesia
Universität zu Köln; Universität Bonn; Universität Hamburg
DIG Köln; DIG Hamburg
Bild: 

Mittwoch, 22. November 2017 | Beginn: 18 Uhr

veranstaltet von: Stiftung Asienhaus; Deutsch-Indonesische Gesellschaft; Abteilung für Südostasienwissenschaften der Universität Bonn

Das Jahr 1965 verzeichnete die größte politische Wende überhaupt in Indonesien. Die Machtübernahme durch Diktator Suharto ist gekennzeichnet durch Massenmorde an mindestens 500.000 Mitgliedern und Sympathisanten der indonesischen kommunistischen Partei (PKI) sowie durch Verhaftungen von weiteren hunderttausenden Menschen ohne Gerichtsverfahren. Viele, die zu dieser Zeit im Ausland waren, beispielsweise Studierende, Arbeitnehmer*innen oder Beschäftigte im diplomatischen Dienst, konnten nicht zurück. Denn diejenigen, die sich weigerten den neuen Diktator anzuerkennen, wurden mit der Konsequenz konfrontiert, ihren Reisepass von den indonesischen Botschaften nicht verlängert zu bekommen. Jahrelang lebten sie in verschiedenen Ländern Europas als Staatenlose, unter anderem in Deutschland.

Martin Aleidas Werk "Tanah Air yang Hilang" (Die verlorene Heimat, Sommer 2017) gehört zu den wenigen Dokumentationen, die sich dem Schicksal indonesischer Zwangsexilant*innen in Europa widmen. Den Stimmen und Geschichten dieser Menschen wollen wir hier in Deutschland Gehör verschaffen. Die Lesereihe von Martin Aleida ist Teil unserer Kampagne zur Förderung der Vergangenheitsaufarbeitung in Indonesien. In Kurzerzählungen auf Deutsch und Indonesisch berichtet Martin Aleida von seinen Erfahrungen mit den im Exil lebenden Indonesier*innen. Er wird außerdem zu politischen und geschichtlichen Hintergründen Stellung nehmen.

Martin Aleida, indonesischer Autor und Überlebender der Massaker von 1965, ist in Tanjung Balai, Asahan, Nordsumatra, am 31. Dezember 1943 geboren. Mehr als 50 Jahre verbrachte er in Jakarta als Student, Journalist, und Autor einiger Romane und Kurzgeschichten. Auf der International People’s Tribunal zum Verbrechen von 1965 in Indonesien trat er als Zeuge auf. Er ist Gewinner des Loyalitätspreises der Tageszeitung KOMPAS und des Kunstpreises des Bildungs- und Kulturministeriums Indonesiens.

weitere Veranstaltungen im Überblick:

21. November 2017 - 16:00

Orientalisches Seminar, Universität zu Köln, 125 Bibliothek 318 - Kerpener Str. 30, 50931 Köln | Veranstalter: Orientalisches Seminar der Universität zu Köln

23. November 2017 - 18:00

Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Seminarhaus, Raum SH 0.106 EG - Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt a. M. | Veranstalter: Goethe-Universität Frankfurt

27. November 2017 - 18:00

Eine-Welt-Zentrum Berlin, Braustube - Am Sudhaus 2, 12053 Berlin | Veranstalter: Watch Indonesia! e.V.

28. November 2017 - 14:00

Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg, Raum 232 - Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg | Veranstalter: Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg und DIG

28. November 2017 - 18:00

Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg, Raum 222 - Edmund-Siemers-Allee 1, 20146 Hamburg | Veranstalter: Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg und DIG Hamburg

Eine Kooperation von Watch Indonesia!, Universität zu Köln, Stiftung Asienhaus, DIG-Köln, Universität Bonn, Universität Hamburg und DIG-Hamburg.