RabAZ in Köln
Das Autonome Zentrum Köln und der Wagenplatz Wem gehört die Welt laden zu einem widerständigen ersten Oktoberwochenende ein: Zusammenkommen, Austausch und Vernetzung, gemeinsam auf die Straße gehen – und RabAZ machen! Vom 4.-7. Oktober
Unter dem Motto „RabAZ“ haben sich das Autonome Zentrum und der Wagenplatz „Wem gehört die Welt“ zusammengeschlossen, um bundesweit zu Vernetzungs- und Aktionstagen nach Köln einzuladen. Anlass ist die erneute Bedrohung der beiden Projekte durch Stadtplaner*innen. Das AZ soll Anfang des kommenden Jahres abgerissen werden und der Wagenplatz steht zum Verkauf. Diese Entwicklung ist kein bloß lokales oder individuelles Problem – immer wieder stehen linke Zentren und Orte in Bedrängnis. Darum wollen wir gemeinsame Widerstandsstrategien entwickeln und an diesem Wochenende direkt gemeinsam erproben.
In Köln sieht es gerade so aus, dass die Stadtplaner*innen und die Politik in Köln so tun, als gäbe es die beiden Freiräume gar nicht. Kann ein Rollrasen wichtiger sein, als das AZ Köln? Nein. Außer Mensch tut so, als ob es dort gar nichts gibt. Und so ist die von der Stadt inszenierte Bürger*nnenbeteiligung nur für ein gutes Gefühl gedacht. Eine Planungsgrundlage ergibt sich daraus nicht und so ist es nicht verwunderlich, dass die Stadt ihren Siegerentwurf für das Prestigeprojekt „Parkstadt Süd“, ohne die Menschen, das AZ und die Bürgerinitiativen trifft, die dort leben und die viel Energie und Mühe in alternative Planungsvorschläge gesteckt haben. Das AZ wird hingehalten und vertröstet.
Um den Wagenplatz Wem gehört die Welt ist es nicht besser bestellt. Nach zwei Jahren Gesprächsbemühungen gibt es noch nicht mal eine feste Ansprechperson von Seiten der Stadt und so gleicht die Kommunikation mit der Stadt bislang eher einer gezielten Desorientation, die zunehmend auch destabilisierend wirkt. Fest steht nur, die Stadt will das Gelände verkaufen. Eine erfolgreiche Bürger*innen Petition des Platzes wird damit abgewiegelt, dass die benachbarten Anwohner*innen ja nur keinen Baustellenlärm vor ihrer Haustür wollen.
Zwei soziale und linke Projekte, die kapitalistischem Starrsinn zum Opfer fallen sollen, weil die unkommerziellen Projekte, die sie beherbergen, sich nicht in Geld bewerten lassen und lassen wollen! Mit über 40 sozialen Projekten, die von der "Autonomen-Tafel" (KStA), Schlafplätzen für Menschen in Not (Wagenplatz), Selbsthilfewerkstätten, Räumen für politische Arbeit, bis zu zahlreichen kostenfreien Diskussions- und Kulturangeboten oder Sportkursen reichen, wird sich konsequent von Profitlogik und der Hierarchisierung von Menschen in unserer Gesellschaft abgesetzt, um an einer lebenswerten Zukunft für alle zu arbeiten.
Wir werden um unsere Standorte kämpfen müssen! Darum wollen wir Anfang Oktober der Stadt und den Verantwortlichen eine (un)ordentliche Kostprobe von dem geben, was sie im Falle einer Räumung erwarten können: Rabaz in Köln und zwar ein ganzes Wochenende lang! Mit einer vielfältigen Mischung aus Vernetzung, Austausch, Vorträgen und einer bunten Mischung von Aktionen auf der Straße, soll die zunehmende Verdrängung linker Projekte zum Thema gemacht und Widerstandstrategien entwickelt werden.
Am Donnerstag und Freitag, (4.+5. Oktober) steht dabei neben Aktionstrainings und -vorbereitung der gegenseitige Austausch und die gemeinsame Vernetzung linker (bedrohter) Projekte im Mittelpunkt.
Am Samstag, 6. Oktober sind für den ganzen Tag dezentrale Aktionen auf der Straße geplant. Unterschiedliche kleine und große Aktionen, von kulturellem zu Rabaz, sollen unsere vielfältigen Kämpfe und Ideen in der Stadt sichtbar machen. Auch eure Ideen sind hier gerne gesehen!!
Sonntag, 7. Oktober ist eine große Demonstration, als gemeinsamer Ausdruck unseres vielfältigen Widerstandes, geplant.
Packt euch und eure Bezugsgruppe ein und kommt rum! Ihr habt keine Bezugsgruppe? Kein Problem, auch für sowas wird Zeit sein. Das AZ und der Wagenplatz freuen sich über euren Besuch! Für Schlafplätze, kulturelles Rahmenprogramm und vegane Vokü wird gesorgt, alle Infos gibt es hier: https://az-koeln.org/rabaz.