17 Verletzte: Böllerwerfer ist Aktivist des Begleitschutz Köln

17 Verletzte: Böllerwerfer ist Aktivist des Begleitschutz Köln
Marcel Shaggy Sch. auf Begleitschutzdemos von Dennis Mocha, Anzeige
wegen Hitlergruß

Der Böllerwerfer von Köln ist mittlerweile identifiziert. Es handelt
sich um Marcel Shaggy Sch., der bei Demonstrationen des „Begleitschutzes
Köln“ aktiv war und auch dort schon kontrolliert wurde, u.a. wegen
Zeigen des Hitlergrußes. Shaggy war 2017 auch schon bei einem rechten
Auflauf am Kölner Ebertplatz dabei.
Beim Spiel vom 1.FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach am 14.09. war es
in der Schlussphase zum Wurf eines Böllers am Rande der Südkurve
gekommen. Bei dem Böller handelte es sich um einen Explosiv-Böller, der
um einiges stärker als die üblichen Silvesterböller war. Der Böller
wurde in eine Gruppe von Ordner/innen, Pressefotograf/innen und
FC-Volunteers geworfen. Dabei wurden insgesamt 17 Menschen verletzt, von
denen einige im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Böllerwerfer aus der rechten Szene
Der Böllerwerfer wurde noch am selben Tag identifiziert. Die Polizei
sprach ein paar Tage später davon, dass der Böllerwerfer schon mehrfach
verurteilt worden wäre, wegen Drogenbesitz, Widerstand gegen die
Staatsgewalt und nach EXPRESS-Infos auch für das Zeigen des Hitlergrußes
auf einer Nazidemo, wogegen er Berufung eingelegt hätte.

Dies kann nun nach Recherchen von „Köln gegen Rechts“ bestätigt werden.
Der Böllerwerfer ist regelmäßiger Teilnehmer bei den Demonstrationen des
„Begleitschutzes Köln“ gewesen.

Begleitschutz Köln
Der Begleitschutz Köln tauchte nach den Ereignissen der Silvesternacht
2015 in Köln auf. Einige seiner Mitglieder wie auch Shaggy waren bei den
„Bürgerwehr Altstadtspaziergängen“ Anfang 2016 beteiligt. Bei den
Hetzjagden gegen Migranten/innen in der Kölner Innenstadt, war es zu
mehreren Verletzten gekommen.
2018 kam es dann im Anschluss an die rechten Aufmärsche in Chemnitz zu
zahlreichen Kundgebungen in Köln, die von Dennis Mocha, dem Chef des
Begleitschutzes Köln organisiert wurden.
Bei den Kundgebungen tauchten neben rechten Hooligans, zahlreiche
stadtbekannte Neonazis auf. Mehrmals kam es zu gewalttätigen Übergriffen
und auch zu Festnahmen wegen Zeigen des Hitlergrußes.
Später gründete Mocha aus dem Begleitschutz die Gruppe „Internationale
Kölsche Mitte“, die ebenso wie der Begleitschutz weiter regelmäßig zu
rechten Demonstrationen aufruft. Erst kürzlich wurde beim Begleitschutz
und von der „Internationalen Kölschen Mitte“ zu einer Nazidemonstration
nach Mönchengladbach mobilisiert, wo neben rechten Hooligans,
Mitgliedern der Nazipartei „Die Rechte“, Identitäre und andere
Rechtsextremisten demonstrierten. Mochas Truppe fuhr dabei zusammen mit
dem Kölner Nazis Jan Fartas, der sich selber offen als
„Nationalsozialist“ bezeichnet, nach Mönchengladbach.

Shaggy bei Begleitschutz und mit rechten Hooligans auf dem Ebertplatz

Im November 2017, war es am Kölner Ebertplatz zu Übergriffen von rechten
Hooligans auf Migranten gekommen, die sie für Kleindealer hielten. Auch
Künstler/innen vom Ebertplatz wurden von ihnen bedroht. Die Polizei
schritt mehrmals gegen den gewalttätigen Mob von etwa 40 Personen ein.
Laut Polizeibericht wurden mehre von ihnen kontrolliert und zwei von
ihnen festgenommen Es kam ebenfalls zum Zeigen des Hitlergrußes aus dem
rassistischem Mob.
Bei dem Trupp ganz vorne dabei war der (wegen Drogenbesitz verurteilte!)
Shaggy.
Ein Foto zeigt ihn dabei mit Bierdose in der Hand auf dem Ebertplatz.
Schon Tage vorher hatte er sich über die „kriminellen Nordafrikaner und
Araber“ auf dem Ebertplatz in seinem Facebookprofil ereifert.

2018 lief er dann auf den Demos von Dennis Mochas Begleitschutz mit. Mit
Mocha, und mehreren bekannten Rechtsextremisten wie Cindy K (ehemals
„Köln für den Deutschen Sozialismus“) und Sammy M. (zeigte Hitlergruß
auf rechter Demo in Berlin) ist er auf Facebook ebenso befreundet , wie
mit weiteren rechten Hooligans aus dem Begleitschutz und dem Umfeld der
Kneipe „GrönEck“, wie deren Besitzer Roger Witters, oder dem Organisator
der letzten rechten Demo am Hbf. Gordianos N.
Unten zwei Fotos von einer Demo der Internationalen Kölschen Mitte am
29.09.2018 auf dem Breslauer Platz. Bei dieser Kundgebung
instrumentalisiertem die etwa 70-80 Rechten Lieder der Bläck Fööss und
anderer Kölscher Bands für ihre rechte Propaganda. Auch die FC-Hymne von
den Höhnern wurde dabei gespielt. Die Bläck Fööss und andere Kölsche
Bands distanzierten sich in der Folge von der Verwendung ihrer Lieder
bei diesen rechten Kundgebungen.
Auch hier war Shaggy mittendrin:

Hitlergruß von Shaggy
Ebenso bei einer Kundgebung am 14.10.2018 am Breslauer Platz. Dort
wurden seine Personalien wegen Zeigen des Hitlergrußes von der Polizei
aufgenommen.
Wir zitieren aus unserem damaligen Bericht zu der Demo:

„Einen Tag nach der Geiselnahme im Kölner Hauptbahnhof versuchte der
„Begleitschutz Köln“ um Dennis Mocha herum, die Opfer auf widerlichste
Art und Weise für rechte Propaganda zu instrumentalisieren. Auf der
Facebookseite des Begleitschutzes (seit kurzem offz. „Internationale
Kölsche Mitte“) tauchten Posts auf, mit der Aufforderung sich zu
bewaffnen und Migranten*innen zu ermorden („Alle in einen Sack und ins
Meer werfen“). Für den Abend hatten sie zu einer Kundgebung am
Hauptbahnhof aufgerufen. Angemeldet hatte das Ganze nach eigenen
Aussagen, der schon als KÖGIDA-Anmelder bekannte, Leon Ehrenberg.
Dennis Mochas letztes Aufgebot mit Hitlergruß
Zur der „Kundgebung“ kam allerdings nur Mochas allerletztes Aufgebot.
Neben der sich selbst als „Nationalsozialistin“ bekennenden Cindy K. und
dem von einem Großdeutschen Reich träumenden Samy M. kamen lediglich 18
weitere Teilnehmer/innen, wovon der überwiegende Teil mehr oder weniger
volltrunken war. Ohne Anlage, Reden oder sonstiges Programm und
umzingelt von etwa 100 Gegendemonstranten/innen verzogen sie sich
diesmal in Rekordzeit nach nicht einmal einer halben Stunde und ließen
sich von der Polizei auf den Weg in ihre Stammkneipe das Grön Eck am
Friesenwall begleiten. Bei der Versammlung am Hauptbahnhof zeigte ein
Teilnehmer den Hitlergruß. Die Polizei leitete nach
Personalienfeststellung ein Strafverfahren gegen den Teilnehmer der
Begleitschutzkundgebung ein“

Rechte Doppelmoral des Begleitschutzes Köln
Shaggy ist ein typisches Beispiel für die Zusammensetzung des
Begleitschutzes Köln.
Mit einer unglaublichen Doppelmoral wird von ihnen gegen „Gewalt“ und
vermeintliche Drogendealer demonstriert, oder am besten gleich eine
Hetzjagd veranstaltet. Dabei geht es aber ausschließlich gegen
Migranten/innen. Selber sind die Mitglieder des Begleitschutzes bis über
beide Ohren in gewalttätige Übergriffen verwickelt. Viele sind selber
wegen Drogendelikten vorbestraft. Shaggy, der Jagd auf die mutmaßliche
Kleindealer am Ebertplatz machen wollte, ist selber wegen Drogenbesitz
verurteilt. Mit einer ebensolchen Doppelmoral, behaupten sie immer
wieder nichts mit Nazis zu tun zu haben, obwohl in den Facebookforen von
Mocha & Co ein gewalttätiger rassistischer Post nach dem anderen
gestreut wird, sie zusammen mit Mitgliedern von „Die Rechte“ oder
Figuren wie dem „Nationalsozialisten“ Jan Fartas demonstrieren und
Hitlergrüße aus ihren Reihen gezeigt werden.
Der Böllerwurf mit den zahlreichen Verletzten beim FC-Spiel zeigt erneut
das gewalttätige und gefährliche Agieren der rechten Begleitschützer,
von denen nicht wenige auch noch Security-Jobs u.a. bei der Kölner Messe
haben, oder mit FC-Fanklamotten bei Nazidemonstrationen auftreten. Von
diesen rechten Hetzer/innen sollten sich alle, denen Köln am Herzen
liegt fernhalten und distanzieren…