3.10.19 Aktivisten besetzen Wohnhaus in Kalk

Aktuelles siehe: https://twitter.com/nestkampf

Video: https://www.youtube.com/watch?time_continue=9&v=Wa-1rZlETNI

Kollektiv Nestkampf besetzt Haus um freie Orte und Wohnraum in der Stadt zu schaffen

Am heutigen Donnerstag, den 03.10.2019, um 14 Uhr wurde das Haus der Dieselstraße 15 in Köln Kalk besetzt.

Wir, das Kollektiv Nestkampf, positionieren uns deutlich gegen die aktuelle Wohnungspolitik und die Wohnraumsituation.
Nestkampf ist ein Bündnis aus jungen Leuten hauptsächlich hier aus Kalk, die sich die zunehmende Gentrifizierung durch die Stadt und Immobilieninvestor*innen nicht mehr gefallen lassen.
Das Haus in der Dieselstraße 15 steht nun seit etwa 10 Jahren leer und es gibt keinerlei Bemühungen der Eigentümer*Innen, dies zu ändern. Also haben wir es selbst in die Hand genommen.
Kollektiv Nestkampf besetzt Haus um freie Orte und Wohnraum in der Stadt zu schaffen

Am heutigen Donnerstag, den 03.10.2019, um 14 Uhr wurde das Haus der Dieselstraße 15 in Köln Kalk besetzt.

Wir, das Kollektiv Nestkampf, positionieren uns deutlich gegen die aktuelle Wohnungspolitik und die Wohnraumsituation.
Nestkampf ist ein Bündnis aus jungen Leuten hauptsächlich hier aus Kalk, die sich die zunehmende Gentrifizierung durch die Stadt und Immobilieninvestor*innen nicht mehr gefallen lassen.
Das Haus in der Dieselstraße 15 steht nun seit etwa 10 Jahren leer und es gibt keinerlei Bemühungen der Eigentümer*Innen, dies zu ändern. Also haben wir es selbst in die Hand genommen.

Es werden zunehmend mehr Sozialwohnungen gebraucht und immer weniger erbaut. Menschen, welche sich die rasant steigenden Mietpreise in der Stadt nicht mehr leisten können, werden an den Stadtrand und in Außenbezirke verdrängt.Die sogenannte Aufwertung von Stadtteilen führt zu nichts weiter als Verdrängung von bereits seit Generationen ortsansässigen Familien, Migrant*Innen und lokalen Geschäften. Wer hierbei das Feld für Investor*innen nicht „freiwillig“ räumt, wird im Zweifel mit Hilfe der Staatsmacht dazu gezwungen: Alleine im Jahr 2017 gab es in Köln über 1800 Zwangsräumungen.

Die Verdrängung der Menschen, die sich Mieterhöhungen nicht leisten können schafft eine Stadt der Reichen und Privilegierten. Wir als Kollektiv haben uns zusammengeschlossen, um für eine Stadt für alle zu kämpfen. Hierbei solidarisieren wir uns mit Geflüchteten, Vertriebenen, sozial Benachteiligten und allen marginalisierten Menschen die von Wohnungsnot und sozialer Ungleichheit betroffen sind. Wohnraum darf kein Spekulationsobjekt sein!

In Deutschland leben schätzungsweise 650.000 Menschen ohne Wohnung, viele davon in Notunterkünften, circa 50.000 auf der Straße. Hierbei handelt es sich keineswegs um ein kurzfristiges Phänomen, es ist vielmehr das Ergebnis jahrzehntelanger Privatisierung des Wohnungsmarkts, der Spekulation mit Wohnraum und der systematischen Verdrängung ärmerer Menschen aus den Städten. Hinzu kommt der drastische Rückgang des Bestands sozialer Wohnungen, die in den letzten 30 Jahren von rund 4 Millionen auf 1,25 Millionen reduziert wurden. Des weiteren steigen die Mietpreise in Städten unkontrolliert, so stiegen die Mietpreise in Berlin zwischen 2008 und 2018 um 78% und in München um 61%. Auch halbherzige Aktionen der Politik wie die Mietpreisbremse überzeugen nicht und sind ein viel zu kleiner Hebel.
Alle diese Entwicklungen sind auf die systematische neoliberale und kapitalistische Politik der letzten Jahrzehnte zurückzuführen. Wir fordern eine Enteignung der großen Immobilienkonzerne wie Deutsche Wohnen, Vonovia, GAG und co.

Längerfristig halten wir eine Abschaffung des Wohnungsmarktes und eine Wertung von Wohnraum als Grundrecht statt als bloße Ware für unumgänglich, so sollen die Bedürfnisse aller gedeckt werden.

Neben der steigenden Wohnungsnot fällt der ungenutzte Wohnraum in der Stadt auf.

Es soll nicht nur das Bewusstsein für den ungenutzten Leerstand in der Stadt geschaffen werden, viel mehr sollen auch freie Orte von und für Bürger*innen entstehen.Der Leerstand soll für Wohnraum, sowie selbstverwaltete Orte des Austauschs genutzt werden. Kreativen oder politischen Projekten, Workshops von Nachbar*Innen und vielem mehr soll eine Plattform geboten werden. Des Weiteren können an solchen Orten Fahrradwerkstätten, FairTeiler für gerettetes Essen und Tauschforen entstehen. Die Pflanzstelle in Kalk, das AZ, der feministische Raum Assata im Hof und die Bauwagenplätze sind konkret oder waren alle von Verdrängung bedroht.

Die auch in Köln immer wieder auftretenden Versuche, Leerstand nutzbar zu machen, werden seitens der Politik bekämpft, wobei hierbei stets die Interessen der Eigentümer*Innen vorgeschoben werden. So wurde das jüngste Kölner Besetzungsprojekt „Elster“ nach wenigen Tagen auf Wunsch der Deutschen Bahn, die das besetzte Objekt jahrelang ungenutzt stehen ließ, geräumt. Teile der Besetzer*innen versuchten bereits früher dieses Jahr, in Ossendorf, Wohnraum für obdachlose Frauen* zu erkämpfen, bisher ohne Erfolg. Mit all diesen Versuchen, öffentlichen Raum sinnvoll zu nutzen, statt ihn verkommen zu lassen, mit allen von Verdrängung, Zwangsräumung und Spekulation Betroffenen möchten wir uns ausdrücklich solidarisieren.

Wir alle sind von den unmenschlichen Funktionsweisen des Wohnungsmarktes betroffen und haben tagtäglich mit den Zumutungen der Eigentümer*innen, allen voran den großen Konzernen, zu kämpfen. Wenn wir uns allerdings zusammenschließen und unser kollektives „Nein“ hierzu praktisch umsetzen, können wir Druck aufbauen!

Um ein enges nachbarschaftliches und Bürger*innen nahes Verhältnis zu schaffen, stehen in der Dieselstraße 15 die Türen offen. Am Donnerstag wird herzlich zu Kaffee, Kuchen und Austausch eingeladen. Am Freitag wird es weitere Gesprächsrunden und Vorträge geben sowie ein Unterstützer*innen Treffen, bei welchem alle Helfer*innen eingeladen sind über ein weiteres Vorgehen zu sprechen. Auch an den anderen Tagen sind nachbarschaftliche und Kontaktfördernde Angebote geplant.
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Es werden zunehmend mehr Sozialwohnungen gebraucht und immer weniger erbaut. Menschen, welche sich die rasant steigenden Mietpreise in der Stadt nicht mehr leisten können, werden an den Stadtrand und in Außenbezirke verdrängt.Die sogenannte Aufwertung von Stadtteilen führt zu nichts weiter als Verdrängung von bereits seit Generationen ortsansässigen Familien, Migrant*Innen und lokalen Geschäften. Wer hierbei das Feld für Investor*innen nicht „freiwillig“ räumt, wird im Zweifel mit Hilfe der Staatsmacht dazu gezwungen: Alleine im Jahr 2017 gab es in Köln über 1800 Zwangsräumungen.

Die Verdrängung der Menschen, die sich Mieterhöhungen nicht leisten können schafft eine Stadt der Reichen und Privilegierten. Wir als Kollektiv haben uns zusammengeschlossen, um für eine Stadt für alle zu kämpfen. Hierbei solidarisieren wir uns mit Geflüchteten, Vertriebenen, sozial Benachteiligten und allen marginalisierten Menschen die von Wohnungsnot und sozialer Ungleichheit betroffen sind. Wohnraum darf kein Spekulationsobjekt sein!

In Deutschland leben schätzungsweise 650.000 Menschen ohne Wohnung, viele davon in Notunterkünften, circa 50.000 auf der Straße. Hierbei handelt es sich keineswegs um ein kurzfristiges Phänomen, es ist vielmehr das Ergebnis jahrzehntelanger Privatisierung des Wohnungsmarkts, der Spekulation mit Wohnraum und der systematischen Verdrängung ärmerer Menschen aus den Städten. Hinzu kommt der drastische Rückgang des Bestands sozialer Wohnungen, die in den letzten 30 Jahren von rund 4 Millionen auf 1,25 Millionen reduziert wurden. Des weiteren steigen die Mietpreise in Städten unkontrolliert, so stiegen die Mietpreise in Berlin zwischen 2008 und 2018 um 78% und in München um 61%. Auch halbherzige Aktionen der Politik wie die Mietpreisbremse überzeugen nicht und sind ein viel zu kleiner Hebel.
Alle diese Entwicklungen sind auf die systematische neoliberale und kapitalistische Politik der letzten Jahrzehnte zurückzuführen. Wir fordern eine Enteignung der großen Immobilienkonzerne wie Deutsche Wohnen, Vonovia, GAG und co.

Längerfristig halten wir eine Abschaffung des Wohnungsmarktes und eine Wertung von Wohnraum als Grundrecht statt als bloße Ware für unumgänglich, so sollen die Bedürfnisse aller gedeckt werden.

Neben der steigenden Wohnungsnot fällt der ungenutzte Wohnraum in der Stadt auf.

Es soll nicht nur das Bewusstsein für den ungenutzten Leerstand in der Stadt geschaffen werden, viel mehr sollen auch freie Orte von und für Bürger*innen entstehen.Der Leerstand soll für Wohnraum, sowie selbstverwaltete Orte des Austauschs genutzt werden. Kreativen oder politischen Projekten, Workshops von Nachbar*Innen und vielem mehr soll eine Plattform geboten werden. Des Weiteren können an solchen Orten Fahrradwerkstätten, FairTeiler für gerettetes Essen und Tauschforen entstehen. Die Pflanzstelle in Kalk, das AZ, der feministische Raum Assata im Hof und die Bauwagenplätze sind konkret oder waren alle von Verdrängung bedroht.

Die auch in Köln immer wieder auftretenden Versuche, Leerstand nutzbar zu machen, werden seitens der Politik bekämpft, wobei hierbei stets die Interessen der Eigentümer*Innen vorgeschoben werden. So wurde das jüngste Kölner Besetzungsprojekt „Elster“ nach wenigen Tagen auf Wunsch der Deutschen Bahn, die das besetzte Objekt jahrelang ungenutzt stehen ließ, geräumt. Teile der Besetzer*innen versuchten bereits früher dieses Jahr, in Ossendorf, Wohnraum für obdachlose Frauen* zu erkämpfen, bisher ohne Erfolg. Mit all diesen Versuchen, öffentlichen Raum sinnvoll zu nutzen, statt ihn verkommen zu lassen, mit allen von Verdrängung, Zwangsräumung und Spekulation Betroffenen möchten wir uns ausdrücklich solidarisieren.

Wir alle sind von den unmenschlichen Funktionsweisen des Wohnungsmarktes betroffen und haben tagtäglich mit den Zumutungen der Eigentümer*innen, allen voran den großen Konzernen, zu kämpfen. Wenn wir uns allerdings zusammenschließen und unser kollektives „Nein“ hierzu praktisch umsetzen, können wir Druck aufbauen!

Um ein enges nachbarschaftliches und Bürger*innen nahes Verhältnis zu schaffen, stehen in der Dieselstraße 15 die Türen offen. Am Donnerstag wird herzlich zu Kaffee, Kuchen und Austausch eingeladen. Am Freitag wird es weitere Gesprächsrunden und Vorträge geben sowie ein Unterstützer*innen Treffen, bei welchem alle Helfer*innen eingeladen sind über ein weiteres Vorgehen zu sprechen. Auch an den anderen Tagen sind nachbarschaftliche und Kontaktfördernde Angebote geplant.
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siehe
https://twitter.com/unsersquat/status/1179752367950049280

https://twitter.com/unsersquat/status/1179779353871310848

Siehe auch:

https://twitter.com/nestkampf

https://nestkampf.wordpress.com/

siehe
https://www.ksta.de/koeln/kalk/vor-den-augen-der-polizei-aktivisten-bese...

https://www.ksta.de/koeln/kalk/besetztes-haus-in-kalk-besitzer-hat-straf...

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