1. Prozesstag zur Kraftwerksblockade WEshutDown +++
30.10.: 1. Prozesstag zur Kraftwerksblockade WEshutDown +++
+++ Kundgebung vor dem Gericht am 30.10. ab 07:30 Uhr +++
Bisher feststehende Termine:
30. Oktober, 9:00 Uhr
13. November, 9:00 Uhr
4. Dezember, 12:00 Uhr
Amtsgericht Eschweiler, Saal 17 1. Etage
Kaiserstr.6, 52249 Eschweiler
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Sehen wir uns vor Gericht?
November 2017, Rheinland: in Bonn bereiten sich bei der COP diverse Politiker*innen und NGO-Vertreter*innen auf einen weiteren Tag voller Verhandlungen vor, an deren Ende ein viel gefeiertes Ziel steht. Aber jede verbindliche Absprache, wie es umgesetzt werden soll, fehlt. Große Teile der Klima-Bewegung sehen die katastrophale Entwicklung voraus und wollen dagegen aktiv werden. Demos, Ende Gelände, Verteidigung des Hambacher Waldes.
Eine Gruppe Aktivist*innen überlegt sich, wie die Öffentlichkeit während der COP noch anders genutzt werden kann, wie gezeigt werden kann, dass wir uns nicht auf Politiker*innen verlassen können. In den frühen Morgenstunden klettern sie über Zäune des Kraftwerkes Weisweiler, drücken Notausknöpfe, klettern auf Kohlekräne, stellen einen Tripod auf die Förderbänder und ketten sich an Förderbändern fest. Innerhalb weniger Stunden geht dem Kraftwerk die Kohle aus, es wird auf 8% gedrosselt. Die Polizei braucht Stunden um die Blockade zu räumen, die Aktion schafft es in die internationale Presse und inspiriert andere Aktivist*innen, ähnliche Aktionen zu starten.
2 Jahre später: fünf Aktivist*innen, welche die identifiziert werden konnten und ein Journalist, der die Aktion dokumentierte, werden von RWE auf zwei Millionen Euro Schadensersatz verklagt. Wegen ihrer Aktion konnte hat das Kraftwerk 26.000 t CO2 weniger ausgestoßeneinsparen, aber RWE beklagt Gewinnausfall.
Vor dem Schadensersatzprozess steht jetzt allerdings zunächst ein Strafprozess gegen die Aktivist*innen an. Ihnen wird Hausfriedensbruch, Störung öffentlicher Betriebe und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamt*innen vorgeworfen.
Die Angeklagten freuen sich über Unterstützung. Am liebsten in Form weiterer Kraftwerksblockaden oder anderer solidarischer Aktionen für Klimagerechtigkeit (http://wedontshutup.org) – wenn euch das zu kurzfristig ist, ist Unterstützung im Gerichtssaal auch sehr gern gesehen. Denn Ziel solcher Prozesse ist immer auch die Einschüchterung und Verhinderung von weiteren Aktionen. Lasst uns gemeinsam RWE und Politik zeigen, dass wir nicht aufgeben und uns nicht einschüchtern lassen! Nicht von Schadenersatzforderungen und nicht von Strafprozessen. Denn wenn wir die Klimakrise noch eindämmen wollen reicht ein abgeschaltetes Kraftwerk noch lange nicht!
Achtung: Am Eingang erwartet uns wahrscheinlich eine Personalienkontrolle und daher längere Wartezeit. Auch späteres Erscheinen / früheres Verlassen des Gerichtssaals ist kein Problem.
Die Angeklagten haben zum Prozess vielfältige Zeug*innen eingeladen, die zeigen werden, warum nicht das Handeln der Aktivist*innen sondern das von RWE vor Gericht verhandelt werden sollte, darunter z.B. ein Zeuge aus dem globalen Süden, dessen Familie schon heute mit den Folgen der Klimakrise leben muss. Da das kein Grund zur Freude ist, lasst doch das Konfetti diesmal lieber zu Hause, auch wenn wir es sonst toll finden, die Legitimität der Herrschaftsorgane des Staates mit Albernheiten in Frage zu stellen.
Ab 07:30 Uhr wird es eine angemeldete Kundgebung vor der Gerichtssaal geben – auch dort sind Unterstützer*innen herzlich willkommen.
Bei der Kundgebung erwarten euch warme Getränke und auch der ein oder andere Snack. Zudem 2-3 Überraschungen – also kommt zahlreich! Auch Pressevertreter*innen sind eingeladen die Kundgebung als Anlaufpunkt zu nehmen. Sie wird bis zum Ende des Prozesses angemeldet bleiben.
Und wenn ihr euch noch fragt wo dieses Eschweiler eigentlich ist und wie mensch dahin kommt, folgt hier ein Teil der Antwort:
Bahnverbindung ab Aachen HBF:
07:02 Uhr (Gleis 2) – ohne Umstieg nach Eschweiler Talbahnhof (Ankunft 07:22 Uhr); 6 Minuten Fußweg bis zum Gericht
07:18 Uhr (Gleis 6) – ohne Umstieg nach Eschweiler HBF (Ankunft 07:30 Uhr); 18 Minuten Fußweg bis zum Gericht
Bahnverbindung ab Köln HBF:
06:48 Uhr (Gleis 8 D-G) – ohne Umstieg nach Eschweiler HBF (Ankunft 07:27 Uhr); 18 Minuten Fußweg bis zum Gericht
07:15 Uhr (Gleis 9 D-G) – ohne Umstieg nach Eschweiler HBF (Ankunft 07:52 Uhr); 18 Minuten Fußweg bis zum Gericht
Artikel aus aachener-nachrichten
https://www.aachener-nachrichten.de/nrw-region/prozess-gegen-fuenf-klima...