Ein toter städtischer Mitarbeiter und widerwärtigste Hetze auf den Seiten der Kölner AfD, Kgr Stellungnahme

Ein toter städtischer Mitarbeiter und widerwärtigste Hetze auf den Seiten der Kölner AfD

In Köln ist am heutigen Freitagmorgen ein städtischer Mitarbeiter des Kassen und Steueramtes während seines Dienstes in Köln Dünnwald getötet worden.
Doch statt erstmal Betroffenheit und Trauer zum Ausdruck zu bringen, wird das schlimme Geschehen auf der Facebookseite der AfD innerhalb kürzester Zeit für widerwärtigste Hetze gegen Geflüchtete und die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Merkel oder der Kölner Oberbürgermeisterin Reker missbraucht.

Die Kölner AfD teilt einen BILD-Bericht in dem von einer Messer-Attacke die Rede ist, spricht in dürren Worten von Trauer und lässt dann ihre Follower/innen und Anhänger/innen in den Kommentarspalten vermeintlichen Klartext sprechen.
Die Tat ist noch keine paar Stunden alt, es gibt noch keinerlei Informationen über den Täter, da sind die AfD-Fans sich schon sicher:
„Der Täter war wohl kein Deutscher, sonst stände es dabei!“
„Da die Nationalität des Täters verschwiegen wird, kann man sich schon denken, dass es kein Deutscher ist.“
Kurz darauf ist schon von „Merkels Messer Männern“ die Rede“ und den „Lügenmedien“, die mal wieder die Nationalität verschleiern: Für weitere Kommentatoren/innen ist alles schon klar:
„Diese islamischen Messer Morde sind wohl auf der christlichen Weihnachts zielgraden ,es werden sicher noch mehr bis zum 2.Feiertag.“

Der Facebookpost der Kölner AfD wird eifrig geteilt. Über 100 Verlinkungen innerhalb kurzer Zeit. Teilweise mit direkter Kommentierung:
„Jeden Tag Messermorde
Deutschland 2019
Zeit für Normalität
Zeit für die AfD“

Dass für die schreckliche Tat, vor allem Merkels Flüchtlingspolitik verantwortlich ist, darin sind sich viele Kommentatoren/innen einig. Von Merkels Lieblingen“ den „Goldstücken“ ist die Rede, aber auch vom „bunten Köln“ was das ja so gewollt hätte.
Immer mehr steigern sich die Kommentare in weitere Hetze gegen Flüchtlinge bis hin zu plumpesten Gewalt und Mordaufrufen:

„Ein Meer von Leichen sind das Ergebnis Merkels Asylpolitik…"
Andere fordern:
„…deshalb muss die Todesstrafe wieder her“
„..hängt diese sauf nicht das die Steuerzahler noch dafür aufkommen müssen für dieses Pack“
„Die Täter gehören an Ort und Stelle Todgeschlagen bis die Regierung reagiert“

Täter mit deutschen Namen
Immer öfters wird die Meldung geteilt, auch andere rechte Seiten und AfD-Politiker veröffentlichen Tweets zu der Tat in Dünnwald mit ähnlichen Reaktionen und Intentionen.
Ruhiger wird es erst, als erste Meldungen in der Presse auftauchen, dass der Täter einen deutschen Namen hat, anscheinend schon in der Vergangenheit städtische Bedienstete angegriffen hat und deswegen in psychiatrischer Behandlung war.

Die AfD postet schnell ein paar andere Meldungen auf ihrer Facebookseite, und lässt so ihre Topmeldung vom Mittag langsam aus den aktuellen News verschwinden.
Es werden aber weitere Hetzkommentare unter die Meldung gepostet, von denen, die die neuste Entwicklung wohl noch nicht mitbekommen haben. Und vor allem werden bis jetzt (abends 20h) von der Kölner AfD neben den zahlreichen Lügen und Hetzposts selbst die erwähnten Mordaufrufe weder kommentiert noch gelöscht.

Die Hintergründe für die Tat in Köln Dünnwald sind noch nicht ansatzweise aufgeklärt. Zuerst einmal sollte Betroffenheit und Anteilnahme mit den Angehörigen im Vordergrund stehen.
Die Kölner AfD hat es allerdings innerhalb kürzester Zeit geschafft ihre Follower/innen und Anhänger/innen auf ihrer Facebookseite eine Hetz und Lynchstimmung gegenüber Geflüchteten initiieren zu lassen, die an Widerwärtigkeit nicht zu übertreffen ist und sicherlich in einigen Fällen klar Volksverhetzende Züge hat.