22.12.19 Rechtsextreme Veranstaltung in Lindenthal;

Köln gegen Rechts - Antifaschistisches Aktionsbündnis

22.12.19 Rechtsextreme Veranstaltung in Lindenthal; Bericht

Kurz vor 100 Jahres-Feier –Veranstaltung mit Rechtsextremen bei der
Kölner Burschenschaft Alemannia

Am letzten Sonntag hatte der rechte Blogger Klemens Kilic unter
konspirativen Vorzeichen zu einer Veranstaltung in Köln Lindenthal
eingeladen.
Kilic gehört zu einer ganzen Reihe rechtsextremer Blogger /innen und
Youtuber/innen, die in den sozialen Medien ihre Hetze zum Besten geben.
Die üblichen rechten Themen wie „Klimahysterie“, “Trans-Propaganda an
den Schulen“, „Deutscher Schuldkult“, kombiniert mit Beschimpfungen
gegen Antifa und Systempolitiker sowie Aufrufe die AfD zu wählen, sind
seine Themen.
Zu der Veranstaltung in Köln hatte er einen Schleusungspunkt auf der
Dürener Straße veröffentlicht, von wo aus er die Teilnehmer/innen in
eine nicht genannte Lokalität führen wollte.
Zum Schleusungspunkt kamen denn auch etwa 20 Interessierte, von denen
einige hinlänglich aus der Kölner Naziszene bekannt waren.
So kamen mehrere aus dem Umfeld der Identitären und einige Kader der
rechtsextremen Gruppe „Widerstand steigt auf“, die in den letzten beiden
Jahren so gut wie bei jedem Naziaufmarsch in Köln aufgelaufen waren.
U.a. Ulrike Haun, die zahlreiche Kampagnen zusammen mit Identitären
Aktivisten/innen durchgeführt hat und bei einigen Aufmärschen des
Begleitschutzes Köln beteiligt war. Viele der Anwesenden waren erst vor
einigen Wochen bei einer anderen Veranstaltung in Köln mit dem
rechtsextremen Kampfsportler Frank Kramer und dem langjährigen
NPD-Spitzenfunktionär und Bandido Mitglied Sascha Roßmüller anwesend.
Es waren jedoch auch einige, wegen der rechten Versammlung besorgte
Anwohner/innen aus Lindenthal erschienen, die dem rechtsextremen Haufen
vom Schleusungspunkt zum eigentlichen Veranstaltungsort folgten.
Dieser stellte sich dann als das Verbindungshaus der rechten
Burschenschaft Alemannia in der Theresienstraße heraus.
Dort lies ein Burschenschaftlicher Hausherr potentielle
Gegendemonstranten/innen auf der Straße von der Polizei mit
Platzverweisen belegen.

Burschenschaft Alemannia – Eine Verbindung nach ganz Rechtsaußen in Köln
Lindenthal
Diese von der Burschenschaft geheim gehaltene Veranstaltung mit den
Nazikadern aus dem Identitären Umfeld reiht sich ein, in zahlreiche
andere rechte Veranstaltungen und Kontakte/Mitgliedschaften der
Burschenschaft Alemannia.
Die Alemannia hat enge Verbindungen zur Kölner AfD. Bis vor kurzem war
deren Kölner Fraktionsgeschäftsführer Matthias Büschges, der des Öfteren
eine blaue Kornblume, das historische Erkennungszeichen der Faschisten
in Österreich, trägt, als Charge (Führungsamt) bei der Alemannia
aufgeführt. Aber auch schon Sven Tritschler, der für die AfD im
Düsseldorfer Landtag sitzt und jahrelang Bundesvorsitzender der
rechtsextremen Jungen Alternative war, war laut Angaben im Periodikums
„Der Burschenschafter“ (1/2018) bei der Alemannia Köln aktiv. Schon kurz
nach Gründung der AfD fand bei der Kölner Alemannia bereits eine
Veranstaltung mit Dr. Quinten, dem damaligen stellvertretenden Sprecher
der Kölner AfD statt.
Die Versammlungen, finden in einem Raum mit Bildern aus der Ahnengalerie
der schlagenden Burschenschaft statt. Dort saßen nach den zahlreichen
AfD-Politikern nun auch die Nazis aus dem Identitären Umfeld.

100 Jahresfeier im Januar 2020
Im nächsten Jahr feiern zahlreiche Kölner Burschenschaften ihr 100
jähriges Bestehen. So feiert die Burschenschaft Alemannia direkt vier
Tage lang vom 16.-19.Januar ihren Gründungstag. Auch die noch stärker im
rechtsextremen Umfeld angesiedelte Kölner Burschenschaft Germania feiert
am 18.Januar. ihren Reichsgründungskommers. Bleibt abzuwarten inwieweit
zu diesem Jahrestag die aktuellen Verbindungen zu AfD und anderen
rechtsextremen Vereinigungen thematisiert werden