Gronau Urantransport ab dem 4 mai 2020

Datum: 
Montag, 4. Mai 2020 - 8:00
Ort: 
Gronau
Kategorie: 

Liebe Freundinnen und Freunde,

alles neu macht der Mai - leider nicht bei Urenco. Der Uranmüllzug steht schon seit Tagen abfahrbereit auf dem Gelände der UAA in Gronau. Nun liegt seit Donnerstagabend auch der Atomfrachter Mikhail Dudin in Amsterdam, um den deutschen Uranmüll abzuholen und nach St. Petersburg zu bringen.

Deshalb rufen wir für Montag, den 4 mai 2020 zu Protesten entlang der Bahnstrecken auf:

Ab 8 Uhr gibt es auf der UAA-Brücke in Gronau wieder eine Mahnwache, in Münster geht es um 11 Uhr am Alfred-Krupp-Weg am Güterbahnhof los. Beide Mahnwachen sind bestätigt und finden in jedem Fall statt! Aktuelle News am Montag auf Twitter.

Beim letzten Transport Anfang April hat sich gezeigt, dass es in Hamm auf dem Güterbahnhof wohl keine lange Wartezeit mehr geben wird. Der Zug fuhr dort schon um 13.20 Uhr weiter ins Ruhrgebiet. Möglich bleiben drei Routen:
a) Hamm-Lünen-Waltrop-Datteln-RE-Herten-GE Buer-Bottrop-Oberhausen-Emmerich/Arnheim
b) Hamm-DO-Castrop-Herne-Wanne-GE-Oberhausen-Emmerich/Arnheim
c) Hamm-Unna-Hagen-Wuppertal-Düsseldorf-Duisburg-Mönchengladbach/Viersen-Venlo

Wir sagen es noch einmal: Urenco und ihre Eigentümer RWE und EON handeln völlig unverantwortlich, wenn sie den eigenen Atommüll den Menschen in Russland für alle Ewigkeit vor die Füße kippen. Auf diese Art von Globalisierung können wir voll verzichten und stehen deshalb solidarisch an der Seite der russischen Umweltbewegung. Die Proteste der letzten Monate in Gronau, Münster, Hamm und anderswo sind in Russland sehr deutlich und sehr positiv wahrgenommen worden - und wir setzen sie solange fort, bis dieser zynische Atommüllexport endlich gestoppt wird!!

Hier noch einige weitere News:

1. NRW-Innenminister Reul "liebt" Demonstrationen - kein Gag der Heute Show, sondern nachzulesen in einem kuriosen Interview mit der "Welt":

https://www.welt.de/politik/deutschland/article207516503/Sicherheit-und-...

2. Am 8. Mai (also jetzt Freitag) will RWE mit der jährlichen Revision im AKW Lingen starten - eine öffentliche Debatte zu dieser atomaren Großveranstaltung in Corona-Zeiten hat RWE bewusst vermieden. Es geht schließlich darum, ob und wieviele neue Risse im AKW gefunden werden. Ob nun wieder 1000+ Fachleute dicht gedrängt im AKW arbeiten werden, wie lange die Revision dauern soll, welche Corona-Schutzmaßnahmen und welche Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung getroffen werden - all das ist auch sechs Tage vor Revisionsbeginn noch ein Staatsgeheimnis. Auch die niedersächsische Landesregierung schweigt beharrlich - wir fordern: abschalten statt rumwerkeln!

3. Die Uniper-Hauptversammlung (Datteln IV, ...) soll nun virtuell am 20. Mai stattfinden, die RWE-Hauptversammlung (Hambi, Lingen, Urenco, ...) ebenfalls virtuell am 26. Juni.

Es dürfte klar sein, dass es sehr sinnvoll ist, die "virtuelle" PR-Show des Vorstands durch reale - Corona-kompatible - Proteste vor der Haustür inhaltlich entscheidend zu bereichern. Denn: Weder die Klimakiller Datteln IV, Hambi und Garzweiler, noch die krassen Dorfzerstörungen im Braunkohlerevier oder das alternde AKW Lingen oder die zivil-militärische extrem brisante Urananreicherung in Gronau sind virtuell, sondern voll real. Da lassen wir uns nicht mit virtuellen PR-Shows abspeisen. In den kommenden Tagen gibt es bestimmt erste Protestvorschläge.

4. Demos sind Corona-kompatibel möglich: In Münster demonstrierten am Donnerstag 70 Klima-AktivistInnen, landesweit gab es auch am 1. Mai Versammlungen - lasst euch von evtl. Verbotsverfügungen nicht abschrecken, nehmt eure Grundrechte wahr, geht ggf. vor die Gerichte. In Gießen hat erst der Gang vor's Bundesverfassungsgericht Erfolg gebracht. Ja, das ist ein weiter Weg für eine schlichte Versammlung, aber in Corona-Zeiten müssen wir manchmal auch eine Extra-Meile gehen, um zum Erfolg zu gelangen.

Spannende Wochen - atomfreie Grüße
SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster, Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
www.sofa-ms.de, www.urantransport.de