23.5.2020: Besorgniserregend in Deutz: "Besorgte Bürger" ohne Berührungsangst mit Corona und Rechtsextremen
Besorgniserregend am 23.5.2020 in Deutz: "Besorgte Bürger" ohne Berührungsangst mit Corona und Rechtsextremen
Neonazis, rechtsextreme BloggerInnen und Holocaust-Relativierer auf Anti-Corona-Demo von „Köln für Freiheit“
Zunehmend unangenehm wird die Mischung bei den Kundgebungen, die sich gegen die Corona-Auflagen wenden. An der Deutzer Werft versammelten sich , samstag nachmittag, ,den 23.5.20202, mehr als 300 Menschen unter dem Motto „Köln für Freiheit“. Während der Kern der Teilnehmenden wie gewohnt eher aus Esoteriker*innen, Hippies und Kritiker*innen der Anti-Corona-Maßnahmen bestand, nahmen heute ungestört so viele Rechte und Neonazis an einer Kundgebung teil wie nie zuvor. Anfangs spazierte der Sprecher der AfD Köln, Christer Cremer, filmend um die Kundgebung herum. Teile der rechtsextremen „Bruderschaft Deutschland“ aus Düsseldorf waren angereist und liefen als Security des streamenden rechtsextremen Bloggers Oliver Flesch durch die Menge. Erst vor wenigen Wochen gab es eine Razzia beim Chef der „Bruderschaft“, die enge Kontakte zu der kürzlich ausgehobenen rechten Terrorzelle „Gruppe S“ pflegte. Mit ihnen trafen sich die Kölner AktivistInnen Samy Musarie (Begleitschutz Köln) und Cindy Kettelhut („Begleitschutz Köln“, „Köln für Deutschen Sozialismus“). Als weitere rechte Blogger*innen streamten Kevin Gabbe und eine Dauerfilmerin aus Düren. Als Ordner fungierte u. a. ein der „Identitären Bewegung“ nahe stehender Aktivist. Als ein Mann in Sträflingskleidung ein Schild mit der Holocaust verharmlosenden Parole „Maske macht frei“ hochhielt, wurde es auch der Polizei zu viel. Beim Verlassen der Kundgebung stellte sie die Personalien des Mannes fest.
Auch wenn die Veranstalter*innen sich wie so oft, von rechtem Gedankengut und Rassismus distanzierten, wurde nichts unternommen, um Rechte von der Kundgebung fernzuhalten. Solange das der Fall ist, bleiben diese Kundgebungen ein gefährliches Sammelbecken für Rechte aller Couleur. Der Versuch einer kleinen Gegenkundgebung wurde von der Polizei sofort gestoppt.