4 Sept 2020: AfD-Waffenfan greift Antifaschist*innen an

AfD-Waffenfan greift Antifaschist*innen an
Im Nachgang zu dem durch antifaschistischen Protest vergeigten Fototermin mit Beatrix von Storch am vergangenen Freitag, den 4 Sept 2020 am Kölner Hauptbahnhof kehrten einige Kölner AfD Kandidaten, darunter Christer Cremer, in einem Café an der Severinsstraße ein. Doch auch dort wurden sie von aufmerksamen Antifaschist*innen bemerkt, die daraufhin spontan ihre Transparente auspackten, um zu zeigen, dass Vertreter einer rechtsextremen Partei in der Südstadt nichts verloren haben. Als die AfD Kandidaten ihr übliches Handyfilm-Spielchen anfingen, hüllten sich die Antifaschist*innen in die Transparente. Diese Gelegenheit nutzte ein AfDler dazu, feige und aggressiv durch den Stoff nach ihnen zu boxen. Der körperliche Angriff ging eindeutig von Seiten der AfD aus. Die hinzugerufene Polizei folgte wie nicht selten der Erzählung der AfD- Anzugträger, die ihre Opferrolle wie immer gut spielten. Besonders hervor getan hat sich dabei ein Kandidat aus Chorweiler, Patrick Kolek, der dort auf Listenplatz 3 für die Bezirksvertretung kandidiert. Bereits vor zwei Wochen in Porz Finkenberg fühlte er sich berufen, bei einer Antifaschist*in auf Zuruf eines vom Gegenprotest völlig überforderten, hyperventilierenden Henning Dornauf, grundlos und auf brutale Weise eine sogenannte „Jedermann-Festnahme“ zu versuchen. Erst als Anwohner*innen und sogar seine Kameraden ihn anbrüllten, sie loszulassen, ließ er von ihr ab. Am Freitag war es ebenfalls er, der angesichts linker Gegenproteste eine kurze Zündschnur bewies und nicht nur unmittelbar handgreiflich wurde, sondern auch in Anwesenheit der Polizei einem Antifaschisten nachjagte und ihn festhalten wollte. Dabei rannte er jedoch blind vor Wut in ein im Weg stehendes Nagelstudio-Schild. (Videos liegen uns vor.) Die Polizei folgte unwidersprochen den angezeigten Vorwürfe der AfD. Es wurden Platzverweise erteilt und haltlose Anzeigen wegen Nötigung und eine wegen angeblicher Körperverletzung aufgenommen. Jedoch wurde mitnichten der Angriff des AfD Kandidaten berücksichtigt, sondern wie so häufig eine tendenziöse Pressemitteilung zu deren Vorteil verfasst, die der Kölner Stadtanzeiger ungeprüft 1:1 übernahm. Wieder einmal machte sich die Kölner Polizei damit zur Erfüllungsgehilfin rechter Propaganda. An den vergangenen Wahlkampftagen spielte die Polizei nicht selten die vorab anlasslos beorderte, staatlich finanzierte Security für die AfD. Teilweise schienen sich einzelne Beamte gar von ihnen befehligen zu lassen. Damit muss Schluss sein.

Unseren Recherchen zufolge ist Patrick Kolek, Schatzmeister der Jungen Alternativen Köln, der nach seiner Biografie den „Sozialismus bekämpfen“ und nur von „ehrlicher Arbeit“ Lebende unterstützen möchte, nicht zu unterschätzen. Sein aggressives, gewaltbereites Auftreten und seine kurze Zündschnur gepaart mit einer Affinität zu Waffen könnte der AfD bald den nächsten Skandal bescheren. Laut seinem Instagram Account ist der Jungalternative aktiver Kleinkaliber-Sportschütze und treibt sich auch zum Fechtkurs bei der rechten, schlagenden Verbindung Burschenschaft Alemania Köln herum. Dass er selbst seinen Kameraden peinlich ist, kann auch daraus geschlossen werden, dass die Junge Alternative ihn aus den Videos ihrer Wahlkampftour vor zwei Wochen konsequent herausgeschnitten hat.

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