Kundgebung gegen Veranstaltung von Trump-Fans

Datum: 
Samstag, 31. Oktober 2020 - 13:00
Ort: 
Heumarkt
Kategorie: 

Aufruf: Kundgebung Köln gegen Rechts am Heumarkt gegen Trumpfans am Samstag, den 31.10.2020 von 13 Uhr - 20 Uhr

Liebe Leute,
am Samstag wollen Trumpfans eine Kundgebung auf dem Roncalliplatz
abhalten. Köln gegen Rechts hat eine Veranstaltung am Heumarkt gegen die Trumpfans
angemeldet.

Anbei übersende ich euch den Aufruf.

Wir würden uns freuen viele von euch bei der Demo zu sehen.

Viele Grüße

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Kundgebung gegen Veranstaltung von Trump-Fans und SchwurblerInnen in
Köln!

Am kommenden Samstag soll es einen „Trump-Day" auf dem Kölner
Roncalliplatz geben. Eine Veranstaltung mit 150 Leuten mit Bühne und
Musikprogramm zur Unterstützung von Donald Trump wurde dort von 13h bis
20h angemeldet. Die Anmelderin scheint aus dem Umfeld der Kölner
Corona-LeugnerInnen Gruppen zu kommen und hat laut Polizeiangaben in den
letzten Monaten mehrere Kundgebungen in diesem Zusammenhang angemeldet.
Wir werden Trump-Fans und Corona-SchwurblerInnen am Samstag nicht die
Innenstadt überlassen.
Wir sagen dazu: „Good night white Pride – antifascist solidarity
worldwide!" und haben erstmal für 12h eine Kundgebung auf dem Kölner
Heumarkt angemeldet.

Aufruf:
Am Dienstag, 03.11. wird in den USA ein neuer Präsident gewählt. Dann
entscheidet sich, ob mit Donald Trump ein Vertreter der evangelikalen,
antifeministischen, white supremacist und wirtschaftsliberalen
politischen Rechten für vier weitere Jahre an der Spitze der USA steht.
Was anscheinend nur ein außenpolitisches Ereignis ist, hat für die
antifaschistische Zivilgesellschaft in Deutschland ganz unmittelbare
Bedeutung. Denn Donald Trump ist Teil einer internationalen,
rechtsextremen Mobilisierung gegen soziale Gerechtigkeit, Feminismus,
Gleichstellung und individuelle Freiheitsrechte, die auch in Deutschland
zahlreiche Anhänger*innen und mit der AfD auch eine Partei im Bundestag
hat.

„Grab her by the pussy", „I don't wear masks like him", „stand back and
stay by" – der US-Präsident arbeitet aktiv an einem Bündnis mit den
extrem rechten Gruppen in Gesellschaft, Politik und Sicherheitsbehörden.
Das macht ihn auch in Deutschland zu einer Symbolfigur der extremen
Rechten.

Erst vor wenigen Wochen genügte in Berlin auf der bundesweiten
Großdemonstration gegen die aktuellen Gesundheitsmaßnahmen zum Schutz
vor dem Corona-Virus der Hinweis einer Reichsbürgerin, dass Donald Trump
in Berlin sei, damit Hunderte von extrem rechten Bürger*innen zum Sturm
auf den Reichstag ansetzten.
Die auch vom Umfeld Donald Trumps propagierte Q-Anon-Verschwörung,
wonach demokratische Eliten in den USA in Kindesmissbrauch verwickelt
seien, war für einen extrem rechten Bürger im Februar 2020 in Hanau
Anlass, aus rassistischen Motiven 9 Menschen zu ermorden. Ein
Mitarbeiter des rechtsextremen Internetportals Breitbart, welches den
Positionen von Donald maßgeblich Reichweite verschafft hat, wurde von
der AfD zu einem sog. Kongress der freien Medien in den Bundestag
eingeladen. Die Ankündigung Donald Trumps, die Antifa als
Terrororganisation zu verbieten, wurde auch von deutschen
Rechtsextremen, von der AfD über die identitäre Bewegung bis zu
Reichsbürger*innen, begeistert aufgenommen. Viele von Trumps
Anhänger*innen haben den von ihm propagierten Kampf gegen Antifaschismus
direkt zu ihrer Sache gemacht. Im August 2017 wurde die 32jährige
Bürgerrechtlerin Heather Heyer getötet, als ein rechtsextremer
Attentäter mit seinem Auto absichtlich in eine antifaschistische
Demonstration raste. Auch dieser rechtsextreme Terror hat seine
Nachahmer in Deutschland gefunden: Im November steht ein AfD-Funktionär
in Köln vor Gericht, weil er Anfang 2019 sein Auto in eine Gruppe von
Antifaschist*innen steuerte. Und erst vor wenigen Wochen griffen
Mitglieder der identitären Bewegung Antifaschist*innen in
Henstedt-Ulzburg Antifas mit einem VW-Pick-Up an.

Gewinnt Donald Trump die Wahl in den USA wird dies auch der extremen
Rechten in Deutschland weiteren Aufschwung geben. Deshalb unterstützen
sie seinen Wahlkampf. Nach Hinweisen, die Köln gegen Rechts vorliegen,
soll am Samstag auch eine Kundgebung von Trump-Fans stattfinden.

Doch nicht mit uns und nicht in Köln. Verliert Donald Trump die Wahl ist
das ein empfindlicher Schlag für die extreme Rechte in den USA wie in
Deutschland. Deshalb kämpfen wir gemeinsam und international gegen
rechtsextremen Terror, seine Ideologie und seine Unterstützer*innen in
Gesellschaft, Politik und Sicherheitsbehörden. Wir stehen solidarisch an
der Seite der Antifaschist*innen in den USA. Ihr Kampf ist unser Kampf.

Wir sind solidarisch mit allen Aktivist*innen der
Black-live-Matters-Bewegung, der Bewegung gegen das Abtreibungsverbot
und der Bewegung der Migrant*innen und Lohnabhängigen. Wir gedenken
Heather Heyer, Georg Floyd und aller weiteren Opfer rechtsextremer und
rassistischer Gewalt und Polizeigewalt. Wir kämpfen für Aufklärung und
Rationalität im Kampf gegen rechtsextreme Verschwörungstheorien, egal ob
die sog. Q-Anon-Bewegung, Reichsbürger*innen oder Corona-Leugner*innen.
Kein Fußbreit dem Faschismus – nirgendwo!
Wir rufen auf zu der Solidaritätskundgebung „good night white pride –
antifascist solidarity worldwide!" am 31.10.2020 um 12h am Kölner
Heumarkt!

COVID-19-Disclaimer: Wir sehen die wachsenden Corona-Infektionen in Köln
mit Sorge. Deshalb achten wir bei unserer Kundgebung genau auf den
Gesundheitsschutz. Das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes und die
Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 m erwarten wir von allen
Teilnehmer*innen. Bitte betretet die Versammlungsfläche nicht in Gruppen
von mehr als zwei Personen. Gemeinsam passen wir aufeinander auf und
nehmen Rücksicht!