Veranstaltungsreihe INTERSEKTIONALE ALLIANZEN

Veranstaltungsreihe: Intersektionale Allianzen
(Übersicht Termine und Themen - mehr Infos siehe weiter unten)

18.2.21 WS: How to be an Ally mit Arpana Aischa berndt und Maja Bogojević
22.2.21 WS: Community Arbeit: Allyship und Privilegien mit Ajayini Sathyan
03.3.21 WS: Klassenbewusstsein und Intersektionalität mit Katharine Kolmans und Kochob Mihretaab
06.3.21 WS: Welten_erträumen: Minizines und Collagen mit Judith
11.3.21 Q&A: Liebe - rassismuskritische Bündnispraxis für radikale Menschlichkeit mit Josephine Apraku
16.3.21 WS zu Polizeigewalt: mit copwatch ffm
23.3.21 WS zu Resilienz: Gestärkt! und Verbunden mit K* Stern
07.4.21 WS ‚Patriarchale Gewalt‘ als Klammer feministischer Kämpfe? - Potentiale und Fallstricke für Kämpfe und Bündnisse zu patriarchaler Gewalt mit Miles Lila und Zoë Chamonix

TBA
WS: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalten
WS: Umgang mit fehlenden Allianzen
Talk: Powerful Trans*Visibility

Anmeldung für alle Workshops unter: aflrkoeln@riseup.net
Aktuelle Informationen auf: https://frauenlesbenreferat.de und https://www.facebook.com/aflrk

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Veranstaltungsreihe: Intersektionale Allianzen

Wir wollen feministisch, rassismuskritisch und emanzipatorisch Arbeiten, Lernen, Feiern und Lieben. Dabei werden unsere unterschiedlichen Privilegien, Erfahrungen und Positioniertheiten immer wieder (auch schmerzvoll) sicht- und spürbar. Um dennoch weitermachen und gemeinsam arbeiten zu können, müssen und wollen wir unsere eigenen Privilegien besser kennen lernen, Machtstrukturen erkennen und viele -ismen verstehen und verlernen. Für all diese komplexen und gewaltvollen Strukturen und Systeme sind intersektionale Ansätze und Theorien eine Möglichkeit der Herangehensweise. (Der Begriff Intersektionalität geht zurück auf Kimberlé Crenshaw und bezeichnet die Verschränkungen unterschiedlicher Diskriminierungsformen und deren Auswirkungen und gegenseitigen Beeinflussungen).

Wir legen daher dieses Semester unseren Schwerpunkt auf intersektionale Allianzen, dies möglichst breit gefächert und interdisziplinär; mal theoretisch, mal praktisch, mal lyrisch, mal zum Einsteigen und mal etwas anspruchsvoller, dabei aber immer feministisch, rassismuskritisch und kapitalismuskritisch.

18.2.21, 17:00 - 20:00 Uhr: „How to be an Ally?“ Webinars - Schwerpunkt Antirassismus mit intersektional sensiblen Ansatz

1. Zusammenfassung
In dem Webinar „How to be an Ally?“ entwickeln die Teilnehmenden Strategien und Handlungsmöglichkeiten zur Unterstützung von rassismusbetroffenen Menschen im Alltag. Es wird ein offener und diskriminierungskritischer Raum geschaffen, in dem Unsicherheiten reflektiert werden, die weiße Menschen bei der Auseinandersetzung mit Rassismus erfahren. Zudem wird erarbeitet, wie in konkreten Situationen agiert werden kann, um als Verbündete für Personen of Color in Deutschland handeln zu können.

2. Konzept
Das Webinar knüpft an den Wahrnehmungen und Erfahrungen weiß -privilegierter Menschen an, die diese rassismuskritisch reflektieren und bietet Möglichkeiten, wie sie ihr Privileg zur Unterstützung von rassismusbetroffenen Familienmitgliedern, Freund*innen, Kommiliton*innen, Arbeitskolleg*innen und Fremden nutzen können, um gegen Rassismus aktiv zu werden. Weißen Menschen, die sich mit Rassismus auseinandersetzen, ist meistens bewusst, dass People of Color nicht als kostenlose Informations- und Weiterbildungsquellen dienen, doch fehlt die Möglichkeit, Fragen und Unsicherheiten in Bezug auf Rassismus zu klären. Der Workshop möchte diese Lücke füllen und setzt an diesen Fragen und Unsicherheiten an.
Im Webinar werden sowohl Übungen für die eigene Selbst-Sensibilisierung gemacht, als auch Beispiele besprochen, die konkrete Erfahrungen der zwei Workshopleitenden thematisieren. Beispiele können beinhalten: Rassistische Sprache, rassistische Witze, rassistische Anmachsprüche, verwehrte/ erschwerte Zugänge bei Wohnungssuche/ Jobsuche/ Förderung. Die Teilnehmer*innen extrahieren das konkrete Problem/ Schlüsselmomente und fragen sich, wie sie in den Situationen angemessen reagieren und wie sie dabei die Bedürfnisse von People of Color beachten können.

3. Teilnehmer*innen
Der Workshop richtet sich vorrangig an weiße Menschen, die sich bereits mit dem Thema Rassismus auseinandergesetzt haben, da dieser Workshop keine Einführung in rassismuskritisches Denken bietet. Es wird aber auf einzelne Fragen und Unsicherheiten, die bei der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit Rassismus aufkommen, eingegangen und Begrifflichkeiten aus der rassismuskritischen Theorie geklärt.
Der Workshop ist für Schwarze Menschen und People of Color geöffnet, die Veranstalter*innen sind dazu verpflichtet eine Triggerwahrnung auszusprechen, da in dem Workshop, in denen People of Color rassistische Gewalt erlebt haben, besprochen werden.

Teilnahme nur mit Anmeldung unter: aflrkoeln@riseup.net

4. Durchführende
Arpana Aischa Berndt ist Autorin und Antirassismustrainerin. Sie studiert Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und forscht zu Empowerment in erzähltem Horror und Autofiktion. Sie veröffentlicht Kurzgeschichten und Artikel online, in Zeitschriften und Anthologien und ist Kolumnistin beim Missy Magazine. Arpana war Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift BELLA triste. Außerdem ist sie Presse- und Communitymanagerin des Filmprojekts „No Hard Feelings“ von Jünglinge. In ihren Antirassismusworkshops behandelt sie Fragen zu Allyship, Allianzen und machtkritischem Schreiben.

Maja Bogojević hat 2019 einen Bachelor-Abschluss in Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität in Berlin erlangt und studiert seitdem Human Rights im Master an der Universität Wien, gefördert durch die Deutschlandstiftung Integration und die Rosa-Luxemburg-Stiftung. Als politische Trainerin gibt Maja Vorträge und Workshops zum Thema Allyship, Intersektionalität und Klassismus. Außerdem wirkte Maja in diesem Rahmen bereits bei verschiedenen digitalen Bildungsprojekten mit, ist Projektmanagerin und Schatzmeisterin der NGO the bridge und medienpädagogische Fellow der Schwarzkopf-Stiftung. 2020 gründete Maja das Projekt “erklär mir mal…”.

5. Organisatorisches (technische Voraussetzungen, Plattform)
Der Workshop wird über die Plattform ZOOM durchgeführt. Die Workshopleitenden erklären die Abläufe des Workshops so, dass auch unerfahrene ZOOM-Nutzer*innen den Arbeitsschritten folgen können. Zu den technischen Voraussetzungen zählen ein Endgerät mit Internetzugang, Webcam, Mikro und Kopfhörer (am besten Headset). Wir empfehlen einen PC- oder Mac-Rechner oder Laptop.

22.2.21; 14:00-17:00 Uhr, WS: Community Arbeit: Allyship und Privilegien

Der Workshop hilft uns als BI*POC unser eigenes Privileg in einer rassistischen hierarchischen Gesellschaft zu verstehen, zusammenarbeiten und umgehen.

Hintergrund:
Wir leben in einer systemisch rassistischen, sexistischen, ableistenden Gesellschaft, die nur wenigen Auserwählten ein menschenwürdiges Leben ermöglicht. Wir haben entweder viele, mehr, einige oder weniger Privilegien. Das alles hängt von den ethnischen Zugehörigkeit der Person, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion, Klasse, Behinderung, Krankheit usw. Mit dem Verständnis, dass einige von uns mehr oder einige von uns weniger Privilegien in einer rassistisch hierarchischen Gesellschaft haben, wie arbeiten wir zusammen und unterstützen uns gegenseitig?

Methode: Für diesen Workshop wird "Aesthetic Journaling" verwendet. Die Teilnehmende wird über ihre Privilegien und Erfahrungen in Deutschland oder in Europa nachdenken und als BIPOC und über sie schreiben. Die Teilnehmenden werden eine Woche vor dem Workshop eine Reihe von Fragen erhalten, damit sie eine Woche lang mit dem Journaling beginnen können. Die Zeitspanne und die Übung dienen dazu, schwierige Situationen zu verarbeiten, Auslöser und schwierige Themen zu behandeln und während des Workshops ist es möglicherweise etwas einfacher, diese Themen erneut zu diskutieren. Aesthetic Journaling oder Bullet Journaling
ist eine Methode der persönlichen Organisation, die vom Designer Ryder Carroll entwickelt wurde. Diese Form des Journaling ist kreativer, da die Person kritzeln, malen, Bilder hinzufügen und Vorlagen zu einem normalen normalen klassischen
Tagebuch hinzufügen kann.

Workshop Sprache: Deutsch; Dauer: Drei - fünf Stunden

Anmeldung unter: aflrkoeln@riseup.net

Ajayini Sathyan: Ich bin ein Gender non-binary/non-conforming (Bitte keine Pronomen, einfach mein Name) LSBTQIA Aktivist*in, zertifiziert LSBTQIA Peer-Berater*in und Künstler*in. Ich bin ein Gender and Diversity Student*in an der Hochschule Rhein-Waal. Wenn es möglich ist, vertrete ich aktiv, queere Flüchtlinge / queere people of color. Außerdem beschäftige ich mich mit politisierten Themen wie kulturelle Herkunft, (Neo) kolonialismus, Critical whiteness, Geschlecht und Sexualität durch spoken word /Gedichte, Kunst und durch interaktive Vorträge, Workshops und Diskussionen.

truediversityqueerpoc@gmail.com
https://www.instagram.com/true.diversity.queer.poc/
https://www.facebook.com/truediversity.Queer.LGBTQI.POC/

03.3.21, 17:00 - 20:00 Uhr WS: Klassenbewusstsein und Intersektionalität

Mit Katharine Kolmans und Kochob Mihretaab
Genaueres folgt, siehe Homepage, Facebook oder nächster Newsletter.

06.3.21, 15:00 - 18:00 Uhr: Welten_erträumen: Online-Workshop Minizines und Collagen

Zines sind selbstgestaltete Heftchen oder Broschüren. Darin können Worte, Bilder, Zeichungen und vieles mehr einen Platz finden. Kreativität ist eine wichtige Ressource im Zusammenhang mit politischem Aktivismus, die wir in diesem Workshop durch das Basteln von eigenen Mini-Zines stärken möchten. Neben Kreativem Schreiben wird der Fokus vor allem auf Collagetechnik liegen. Wir werden den Fragen nachgehen:

Wie sehen die Welten aus, die wir uns erträumen?
Wie können wir unsere Ideen auf dem Papier sichtbar machen?
Wie können wir unsere radikale Vorstellungskraft dazu nutzen, in einen Dialog mit uns selbst und mit Anderen zu treten?
Macht es euch gemütlich, bereitet euch Snacks vor und freut euch auf einen kreativen Nachmittag!

Wer: Der Workshop richtet sich an nicht-cismännlich positionierte Menschen, die sich als BIPoC (Black/Indigenous/of Color) identifizieren.

Bitte anmelden unter: aflrkoeln@riseup.net

Material: Ihr braucht ein paar alte Zeitschriften (welche, ist egal); Papier, Stifte, Kleber und eine Schere. Gerne auch weiteres Bastelmaterial, das ihr mögt!

Sprache: Der Workshop findet in deutscher Lautsprache statt, bei Bedarf kann in englische oder französische Lautsprache übersetzt werden, bitte bei der Anmeldung angeben. Vorerfahrungen sind nicht nötig.

Referent:in: Judith lebt in Köln. Ist im Bereich Sonderpädagogik/Kunsttherapie tätig. Texte sind u.a. zu finden in HAYMATLOS, PADucating Realities- Afrodiasporische soziale Praxen und Literarische Diverse. Judith macht Zines unter dem Namen @blackunrealities, aus einer Schwarzen, queeren und feministischen Perspektive und hat das Zinefest Köln mitinitiiert.

11.3.21, 19:00 - 20:30 Uhr: Q&A: Liebe - rassismuskritische Bündnispraxis für radikale Menschlichkeit

Das Buch "unteilbar - Bündnisse gegen Rassismus" behandelt die Frage wie in komplexen Herrschaftsverhältnissen einer global vernetzten, postkolonialen Gesellschaft tragfähige Bündnisse gegen Rassismus geschaffen werden können - welche Aufgaben müssen übernommen und welche Herausforderungen gemeistert werden?
In diesen Auseinandersetzungen und intersektionalen Herangehensweisen behandelt Josephine Apraku in ihrem Artikel "Liebe - rassismuskritische Bündnispraxis für radikale Menschlichkeit" das "Grundlegendste und Zentralste" Thema: Liebe ("schließlich umfassen Machtverhältnisse alle zwischenmenschlichen Beziehungen und haben Auswirkungen auf diese"). Sie untersucht Liebe aus rassismus- und sexismuskritischer Perspektive unter Rückgriff auf Theoretiker*innen wie Fromm, Beck, hooks und Freire.

Nach einer kurzen Einführung gibt es zu eine Frage- und Diskussionsrunde mit Josephine Apraku.

Josephine Apraku: Afrikawissenschaftlerin. Gemeinsam mit Jule Bönkost gründete sie das IDB | Institut für diskriminierungsfreie Bildung in Berlin. Mitinitiatorin und seit 2016 Leiterin des Bildungsprojektes "Hier und jetzt! Kolonialismus und Kolonialrassimus im Schulunterricht" beim Antirassistisch-Interkulturellen Informationszentrum ARiC Berlin e.V. von 2015 - 2017 Lehrbeauftragte zum Thema Bildung und Rassismus(Kritik) an der Alice Solomon Hochschule Berlin und am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien (ZtG) der Humboldt-Universität zu Berlin.

16.3.21, 19:00 Uhr; WS: zu Polizeigewalt mit Copwatch ffm.

Genaueres folgt, siehe Homepage, Facebook oder nächster Newsletter.

23.3.21 WS: Gestärkt! Und verbunden! Ein Online-Workshop zum Empowerment von queeren Menschen aus LSBITAQ+ Communities.

Vielleicht kennst auch du den Wunsch, dich in schwierigen Zeiten kraftvoller und lebendiger zu fühlen, ruhiger oder zuversichtlicher zu sein? Vielleicht erlebst du in deinem Alltag stressige Situationen? Vielleicht möchtest du besser verstehen was dann in dir passiert und fragst dich, wie du dich bewusst(er) erholen kannst? Vielleicht hast du auch den Wunsch, dass Menschen aus marginalisierten Gruppen untereinander stärker zusammenhalten?
Widerstandsfähigkeit (auch Resilienz genannt) können Menschen, die Minderheitenstress erfahren oftmals gut gebrauchen. Dieser Workshop ist ein Übungsraum für Menschen verschiedener Marginalisierungs-Hintergründe: Du bist eingeladen, zunächst dich selbst zu stärken und dich dann mit anderen Teilnehmenden zu verbinden.
Es gibt als Rahmen einen kurzen Impuls zu (Minderheiten)Stress und zu Resilienzfaktoren. Wir probieren gemeinsam Körperübungen aus, die du sowohl als Gegenmittel in stressigen Situationen oder Krisenzeiten einsetzen kannst, als auch präventiv zur Selbstfürsorge. Du hast die Möglichkeit, dich in kleinem Kreis mit anderen Teilnehmenden über eigene Alltagssituationen und Gegenmittel auszutauschen. Vielleicht lernst du etwas Neues kennen. Vielleicht gibt es Gemeinsamkeiten und verbindende Aha-Momente, wenn andere Menschen eine Geschichte aus ihrer Lebenserfahrung teilen.
Alle Übungen sind geschlechts-sensibel konzipiert und es gibt Übungsvarianten für diverse Möglichkeiten von Körperlichkeiten. Du entscheidest immer, wie du die Übungen für dich gestaltest.
Neugier auf sich selbst und Interesse an der Erfahrung anderer Workshopteilnehmenden sind günstig. Der Versuch, sich selbst möglichst achtsam zu verhalten ist Teilnahmebedingung. Wohlwollen für das Üben anderer ist günstig sowie eine bewusste Entscheidung darüber, ob du glaubst eventuell auftretende „Übungsfehler“ anderer Übenden verkraften zu können.

Über K* Stern
K* Stern (ohne Pronomen) begleitet und berät Einzelpersonen und Paare/Beziehungen in freier Praxis in Hamburg. K* gibt Seminare und Workshops und Fortbildungen rund um die Themen Gesundheit, Geschlechtsidentität, Körper, Beziehung und Sexualität. K* ist trans*, queer, weiß. K* setzt sich ein für mehr Verbindung zwischen Menschen aus unterschiedlichen Communities. K* übt sich selbst darin, solidarisch zu handeln, Privilegien sowie -Ismen im eigenen Denken und Handeln zu bemerken und dafür die Verantwortung zu übernehmen. An manchen Tagen gelingt es besser als an anderen.

Mehr Infos unter www.praxis-kstern.de | facebook.com/ksternhamburg | instagram.com/ksternhamburg

Anmeldung: Bitte melde dich an unter aflrkoeln@riseup.net

Praktische Infos: Der Workshop findet in deutscher Lautsprache statt. Bequeme Kleidung, ein Getränk und Schreibmaterial für Notizen können praktisch sein. Ziehe dich in einen Raum zurück, in dem du für die Workshopzeit ungestört bist. Wenn während des Workshops Menschen online per Video zu sehen sind, entsteht oftmals mehr Gruppengefühl. Du kannst für dich selbst entscheiden, ob du während des Workshops deine Videokamera anlässt. Wenn es für dich möglich ist, wirst du stehen, sitzen und liegen. Wenn es in deinem Raum möglich ist, schau, dass du ausgestreckt auf dem Boden liegen kannst. Lege dir dafür gern eine weiche Unterlage bereit (z.B. Teppich, Isomatte, Decke, Handtuch)

07.4.21, 18:00-21:00 Uhr; WS: ‚Patriarchale Gewalt‘ als Klammer feministischer Kämpfe? – Potentiale und Fallstricke für Kämpfe und Bündnisse zu patriarchaler Gewalt

CN: vergeschlechtlichte Gewalt

Spätestens seit den von Mittel- und Südamerika ausgehenden Ni Una Menos-Protesten rückt patriarchale Gewalt erneut ins Zentrum feministischer Aktivismen. Unter anderem setzt sich, auch im deutschsprachigen Raum, langsam der Begriff des Femizids oder Feminizids durch, um patriarchale Gewalt zu benennen. Er bezeichnet die Morde an Frauen*, Lesben, inter-, trans- und nicht-binären Personen und weist auf die hinter der Tötung liegende Gewaltstruktur hin: Sie werden ermordet, weil sie feminisierte oder queere Personen sind.
Aber es gibt auch Kritik an der deutschsprachigen Rezeption der Debatte um Feminizide und ihrem verkürzten Verständnis von patriarchaler Gewalt: Es scheint, als würden zwar Morde thematisiert, nicht aber gewaltvolle Arbeitsverhältnisse und Strukturen sowie allgegenwärtige Mikroaggressionen. Zudem wird patriarchale Gewalt vor allem dort benannt, wo cis-weibliche Personen Opfer sind. Intersektionale, hetero- und cisnormative Formen patriarchaler Gewalt bleiben zu oft unsichtbar und werden entnannt.
Was unter den Begriffen Feminizid sowie patriarchale Gewalt verstanden wird, ist daher innerhalb feministischer Kontexte umstritten und umkämpft. Nicht umsonst entspinnen sich entlang ihner zentrale Konflikte aktueller feministischer Bündnispolitiken: Wessen Anliegen stehen im Zentrum feministischer Politik? Wer sind die Akteuer*innen feministischer Kämpfe? Welche Ausschlüsse und Auslassungen produzieren feministische Politiken, indem sie bestimmte Kämpfe fokussieren?
In dem Workshop setzen wir uns mit unseren Erfahrungen und Gedanken zu feministischen Bündnispolitiken um die Begriffe Feminizid und patriarchale Gewalt auseinander. Wir versuchen, gemeinsam ein umfassenderes und nicht-essentialistisches Verständnis von patriarchaler Gewalt und Femi(ni)zid zu entwickeln. Dieses soll intersektionale und queer_ sowie trans_inklusive feministische Bündnispolitiken und Protestformen um Gewalt gegen feminisierte Personen und Communities ermöglichen.

Miles Lila und Zoë Chamonix sind in unterschiedlichen feministischen und trans_feministischen Kollektiven in Wien organisiert und forschen zum Verhältnis von Geschlecht, Gewalt und Kapitalismus.

Der Workshop ist offen für alle FLINT*-Personen (trans, inter und nicht-binäre Personen, Frauen* und Lesben) Bitte frage dich nicht: „Bin ich trans, inter oder nicht-binär genug.“ Als Veranstalter*innen und Referent*innen lehnen wir Identity- oder Body-Policing ab.

Der Workshop richtet sich an alle, die sich mit Formen patriarchaler Gewalt auseinandersetzen möchten oder auch eh bereits auseinandersetzen. Wir werden auch über (wissenschaftliche) Texten zu patriarchaler Gewalt sprechen, Vorkenntnisse sind aber nicht notwendig.

Der Workshop findet online und in deutscher Sprache statt, wobei wir bei Bedarf Flüsterübersetzungen auf Englisch organisieren können.

Bitte melde dich an unter aflrkoeln@riseup.net, dann bekommst du den Link zum Workshop rechtzeitig vorher zugeschickt.

Informationen zu folgenden Veranstaltungen kommen nach und nach:

WS: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalten
WS: Umgang mit fehlenden Allianzen
Talk: Powerful Trans*Visibility

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