16 sept. 21: Wie es heute war: Flucht vor Protesten; AfD Minikurzkundgebung auf dem Kölner Neumarkt
AfD Kundgebung in Chorweiler aus Angst vor Protesten abgesagt
AfD Minikurzkundgebung auf dem Kölner Neumarkt von Protestierenden umringt
Für Köln Chorweiler hatte die AfD für heute morgen eine Kundgebung mit ihren Bundestagskandidaten angekündigt. Nachdem Gegenproteste erwartet wurden, hat die AfD aus "Sicherheitsgründen" die Kundgebung klammheimlich auf den Kölner Neumarkt verlegt. So klammheimlich, dass außer den 15 anwesenden AfDler*innen keine Zuhörer*innen anwesend waren. Doch nach etwa 15 Minuten kamen dann schon die ersten Gegendemonstrant*innen. Auch am Neumarkt wurde der AfD von vielen gezeigt, dass sie in Köln nicht erwünscht ist. Nachdem immer mehr Gegendemonstrant*innen auf den Neumarkt kamen, haben die AfDler*innen eingepackt und sich schnell davon gemacht.
Ein seltsames Rechtsverständnis hat wieder einmal die Polizei in Chorweiler bewiesen. Den bereits morgens anwesenden Verteter*innen von anderen Parteien wurde eine hanebüchene Drohkulisse ausgebreitet. Die AFD habe wegen drohender Unruhen abgesagt und die Polizei würde jede/n dort erscheinende/n Gegendemonstrant*in eine wegen einer Teilnahme an einer unangemeldeten Versammlung anzeigen.
Selbstverständlich ist das Unsinn, da es das Recht aller Bürger:innen ist, sich auf einer angekündigten, öffentlichen, politischen Veranstaltung (hier der AfD) kritisch einzufinden. Und natürlich gibt es immer die Möglichkeit eine eigene spontane Versammlung anzumelden.
Vielleicht sollte die Polizei Chorweiler nochmal eine Schulung in Sachen Grundrechte bekommen. Dafür spricht auch, dass der Angriff auf einen Gegendemonstranten durch einen AfD Sympathisanten vor einer Woche in Chorweiler erst mit Nachdruck zur Anzeige gebracht konnte und Zeugenaussagen nicht wirklich aufgenommen wurden. 9 Polizeibeamte hatten danebengestanden und nichts gesehen.
Und mal eine Zwischenbilanz der Proteste gegen den rassistischen Wahlkampf:
Wie ihr wisst, kuckt ein kölnweites Netz vieler verschiedener Menschen überall nach Aktivitäten der AFD.
Frei nach Gauland ("wir werden sie jagen...") geht es darum, ihre rassistische Biedermeierei nirgendwo unwidersprochen zu lassen. Tauchen sie auf, sind meist schnell Aktivistinnen und Nachbarinnen mit dem braunen Sack ("brauner Müll in den braunen Sack!") und Transparenten und "Kein Veedel ..." Fähnchen zur Stelle.
Ihr seid nach wie vor herzlich eingeladen, Euch zu beteiligen, zu kucken, Bescheid zu sagen und mit zu protestieren.
Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, sind die Innenstadt und die zentralen Stadtteile bisher weitestgehend von AFD verschont geblieben und die vereinzelten Plakate hängen hier aus Angst davor, dass sie wegfliegen könnten himmelhoch.
Nennenswert aktiv ist die AFD in der Peripherie Kölns.
Stände haben sie u.a. am extremen Rand Kölns in Höhenhaus, Flittard, Sürth, Weiden und Chorweiler versucht und etwas innenstadtnäher in Buchforst und Poll. Dabei wurden sie überall mit Protesten konfrontiert.
Ihre einzig richtig aktive Gruppe hat die AFD in Porz.
Neubrück, Brück entlang des Mauspfads nach Porz Grengel und Wahnheide/Wahn und Finkenberg/Eil sind die einzigen Stadtgebiete Kölns, (linksrheinisch nur im Industriegebiet Longerich/Bilderstöckchen/Ossendorf) wo nennenswert Plakate hängen oder hingen.
In Porz gab es bisher von Protesten begleitete Stände der AFD in der City auf dem Markt samstags etwa ab 10 Uhr. Vorher
kreuzten die AFDler zu kurzen Fotoshootings in anderen Porzer Stadtteilen auf (Wahnheide, Elsdorf, Finkenberg)
Die Taktik des kurzen Fotoshootings scheint sich, zur Vermeidung der ständigen Proteste, bei der AFD einzubürgern. Im Internet erweckt das den Eindruck von Aktivität.
Der neuste Hit der AFD ist ein mit einem stinkenden, dröhnenden Benzingenerator betriebenen 3m hohen luftgefüllten Wackelmännchen in AFD Farben, mit dem sie gestern bei Ford und am Eingang zum Niehler Hafen auftauchten um vorbeirasende Autofahrer zu beeindrucken.
Erwähnenswert ist die russischsprachige Intervention der AFD gegenüber Spätaussiedlern. Im russischen "MIX" Supermarkt in Porz Finkenberg lagen russischsprachige "Telegraph" Anzeigenblättchen mit einer fast Titelseitengrossen AFD Wahlwerbung aus. Nach einer Intervention unsererseits wurden sie entfernt.
Personell handelt es sich bei der AFD um einen sehr kleinen Kreis von vielleicht 15 Leuten, die sich für die Stände hergeben.
FÜR DIE LETZTE WOCHE WEITERHIN: LASSEN WIR SIE NIE ALLEIN UND UNWIDERSPROCHEN;WIR SIND VIELE
in diesem Sinne, auf gehts