Wir zahlen nicht mehr! 2. Kölner Vollversammlung gegen Preiserhöhungen

Datum: 
Samstag, 22. Oktober 2022 - 14:00
Ort: 
Köln-Ostheim / Ecke Frankfurter Straße & Rösrather Straße
Kategorie: 
Veranstalter_in: 
Wir zahlen nicht mehr! – Kölner Vollversammlung gegen Preiserhöhungen!
Bild: 

Runde 2.0 #wirzahlennichtmehr lädt am 22.10 nach #Köln #Ostheim.
Dort wurde am 3.8. Josef B. bei einer #Zwangsräumung von #Polizei erschossen.

Vollversammlung gegen steigende #Energiekosten und #Armut!
Vormerken!

Wir treffen uns das zweite mal in Ostheim, weil die Energiekosten massiv steigen.Viele von uns können die steigenden Preise für Strom und Gas, aber auch für Öl, Holz und Kohle nicht bezahlen. Die Energiekrise trifft uns sogar doppelt, denn zusätzlich steigen auch die Preise für Produkte des täglichen Bedarfs und Dienstleistungen – es wird ein Anstieg der Teuerungsrate auf über zwölf Prozent erwartet.

Und während wir uns fragen sollen, wo wir sparen und ein bisschen mehr frieren können, streichen die Energieversorger und die Rüstungsindustrie als Gewinner der Ukraine-Krise milliardenschwere Zusatzgewinne ein – ohne zur Finanzierung der explodierenden Energiekosten herangezogen zu werden.

Im Gegenteil: Bei den in Aussicht gestellten Gas- und Strompreisdeckel ist völlig unklar, wann sie kommen sollen und wie sie überhaupt ausgestaltet sin. Aller Voraussicht nach wird es ein Modell sein, bei dem der Staat die Differenz zwischen gedeckeltem Endkundenpreis und Marktpreis ausgleicht. Der Staat zahlt damit den Energiekonzernen Milliarden. Und diese werden fröhlich weiter Gewinne machen.

Gleichzeitig behauptet der Wirtschaftsminister, dass eine Senkung der Endkundenpreise für private Haushalte auf das Vorkriegsniveau nicht möglich sei. Die finanzielle Zusatzbelastung bei Strom und Heizkosten würde über Jahre fortbestehen. Gerade für einkommensschwache Haushalte bedeuten diese Zusatzkosten jedoch eine deutlich größere relative Verarmung im Vergleich zu sogenannten Gutverdienern. Geht’s noch?

Unsere Armut kotzt uns an!

Kölns größter Energieversorger #Rheinenergie will trotz deutlicher Warnungen von Armutsforschern an Gas- und Stromsperren festhalten: Wer nicht zahlen kann, soll frieren! Eine gefährliche Ansage, denn selbstgebaute, offene Feuerstellen bedeuten Rauchvergiftungen und Wohnungsbrände. Die schon jetzt hohe Zahl an Zwangsräumungen derer, die ihre Miete nicht mehr zahlen können, wird weiter steigen.

Wollen wir das einfach so hinnehmen, oder sehen wir eine Chance, uns gemeinsam in solidarischer Nachbarschaftshilfe gegen diese unsoziale Politik zu wehren?

Wir wollen mit Euch zusammen politischen Druck machen gegen unsere Verarmung und für ein würdevolles Leben – und zwar für alle, egal welcher Herkunft! Damit schon mal klar ist, dass wir mit rechten Verschwörern nichts am Hut haben.

Wir wollen zusammenkommen, uns kennenlernen bei einem gemeinsamen, offenen Essen. Lasst uns gemeinsam diskutieren über solidarische Hilfe bei drohender Zwangsräumung, Strom-, oder Gassperren. Über einen #Zahlungsboykott der Energiemehrkosten. Über die soziale Frage „warum geht’s den einen gut und vielen anderen schlecht?“ Über Möglichkeiten Druck aufzubauen – für eine soziale Klimagerechtigkeit. Holen wir uns die Zukunft zurück!

Wir machen unsere zweite Offene Versammlung bewusst in Ostheim, denn hier wurde im August der Musiker und russische Militärdienstverweigerer Louzef B. bei seiner Zwangsräumung von der Polizei erschossen. Verzweifelt und durch die Pandemie in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht erhielt er statt dringend benötigter Hilfe die Räumungsaufforderung von seinem Vermieter (LEG). Ein Gerichtsvollzieher der Stadt Köln hat diese zusammen mit der Polizei ‚konsequent‘ durchgesetzt: Erneut ein Toter, der statt der Polizei Hilfe gebraucht hätte.

Samstag 22.10. um 14 Uhr // Köln-Ostheim / Ecke Frankfurter Straße & Rösrather Straße