Agrarökologie als kollektiver Lernprozess - Erfahrungen der Landlosenbewegung MST

Datum: 
Freitag, 13. Oktober 2023 - 18:00
Bild: 

Erfahrungen der Landlosenbewegung MST zum Kampf um Territorium und Widerstand

18:00 Uhr: Diskussionsveranstaltung im Allerweltshaus

Eine Agrarreform kommt seit Jahrzehnten nicht voran, weil die mächtige Agrarindustrie sich dagegen stemmt und auch unter der neuen Regierung unter Lula da Silva sind die Fragen einer sozial gerechten Verteilung von Land weiterhin ungeklärt.

Dabei gibt es zahlreiche zukunftsorientierte Beispiele für sozialökologische Transformation, deren Fokus neben kollektiven Organisationsformen für Ernährungssouveränität auch auf der Notwendigkeit der Überwindung einer anthropozentrischen Logik, Klimagerechtigkeit und dekolonialen Praktiken liegen.
Zu ihnen zählt u.a. auch die bereits seit 40 Jahren aktive Bewegung der Landarbeiter:innen ohne Land (Movimento dos Trabalhadores sem Terra – MST).

Über die Erfahrung der Bewegung, Perspektiven für einen agrarökologischen und sozialen Wandel sowie die aktuelle politische Konjunktur sprechen wir mit Felipe Campelo, Koordinator des Bildungszentrums für Agrarökologie und Agrarforstwirtschaft ›Egídio Brunetto‹ aus dem von vielen Landkonflikten geprägten Bundesstaat Bahia/Brasilien.

Kurzbiografie Felipe Campelo, Movimento sem Terra: lebt in der Agrarreform-Siedlung ›Bela Manhã‹ in Teixeira de Freitas der Landlosenbewegung MST. Er ist Agrarwissenschaftler mit einem Master Abschluss in ländlicher Soziologie und promoviert derzeit über die Analyse produktiver Agrar-Siedlungen im Süden des Bundesstaats Bahia.

Zurzeit arbeitet er als politischer und pädagogischer Koordinator des Bildungszentrums für Agrarökologie und Agrarforstwirtsch ›Egídio Brunetto‹ im äußersten Süden Bahias.

Moderation: Phyllis Bussler (Uni Köln)
Übersetzung: Madalena Ramos Görre

- Ortswechsel -

Kulturraum 405
Venloer Str. 405, 50825 Köln

20 Uhr: Filmvorführung “Chão - Landless”,
Portugiesisch mit engl. UT
Nach Pandemie, Wirtschafts-, und politischer Krise sind die Herausforderungen für Brasilien weiterhin gewaltig.

Im Anschluss laden wir ein zur Filmvorführung von Chão - Landless (BR 2019) im Kulturraum 405 - Ehrenfeld Synopsis Film
Während die Bewegung der Landlosen (MST) Proteste und Demonstrationen durchführt, um Druck auf die Regierung auszuüben, damit diese einer Agrarreform zustimmt, mit der das Gebiet einer kurz vor dem Konkurs stehenden Fabrik neu aufgeteilt werden soll, kämpft eine Gruppe von Konservativen, die mit den Landbesitzern verbunden sind, dafür, die Demonstrationen der Besetzer zu unterbinden.

Der Dokumentarfilm beginnt mit der Geschichte eines Mitglieds der Bewegung, einer Frau bereits im hohen Alter, die über ihre Zukunft nachdenkt. Sie macht Pläne für ihr Leben, wenn sie ein Stück Land hat. Auf einer Tafel stellt sie sich vor, wo das Vieh stehen würde, wo sie Obst und Gemüse anbauen würde.

Die Mischung aus Widerstandsfähigkeit und Utopie gibt den Ton für Chão an, einen Dokumentarfilm über den jahrzehntelangen Kampf der MST, der Bewegung der landlosen Landarbeiter:innen, um die Anerkennung der Besetzung von unproduktivem Land.

Trailer: https://youtu.be/lbOVGVoYGu8?si=0L1rum6D-5ucQxQr

mit freundlicher Unterstützung durch:Brot für die Welt und Stiftung Umverteilen
im Rahmen der Speakers Tour: maiz brasil - Dekoloniale Stimmen und Praktiken für Ernährungssouveränität und Klimagerechtigkeit (treemedia e.V. 2023)

Europäische Aktionstage Good Food Good FarmingRealisation: treemedia, maizbrasil
in Kooperation mit dem Freundschaftsverein MST und dem Allerweltshaus Köln

Fr, 13. Oktober 2023 - 18:00 Uhr
Allerweltshaus Köln e.V. (Geisselstraße 3-5, 50823 Köln)
Eintritt frei - Spenden sind willkommen!

Ortswechsel // Filmvorführung auf Portugiesisch mit engl. UT
Nach der Diskussion - Filmvorführung ab 20:00 Uhr: Kulturraum 405  Venloer Str. 405, 50825 Köln