Planlos?

Die Stadt Köln hat diese Woche eine Pressemitteilung (https://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/presseservice/koelner-...) zum Kölner Konzept zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit veröffentlicht. Wenn man am Ende des Textes auf weitere Informationen klickt wird man zu den entsprechenden Dokumenten im Ratsinformationssystem weitergeleitet. Ihr seid eingeladen euch innerhalb eurer Möglichkeiten das "Konzept" durchzulesen. Ergänzend sei erwähnt das es vergangene Woche eine Veranstaltung der Grünen Ratsfraktion gab, wo das zwar nicht Thema war, aber aufgrund einer Wortmeldung aus dem Publikum angesprochen wurde. Unter anderem hieß es vom Podium dass das Konzept quasi das Ergebnis eines langjährigen Prozesses war, an dem verschiedene Akteure mitgewirkt haben.

Warum der Titel Planlos?

Gerne will ich versuchen dies zu beantworten. Wenn wir in 2030 in Köln zurückblicken, werden wir meiner Meinung nach feststellen das man zu viel Energie und Zeit für Scheindebatten in Pseudogremien verschwendet hat. Kurz gesagt, das Ziel die Überwindung der Obdach- und Wohnungslosigkeit verfehlt.

Im Zeitraum zwischen Juni 2018 und Mai 2019 haben Streetworker*innen im Auftrag der Stadt Menschen, die auf den Plätzen und Straßen leben interviewt. Den Abschlussbericht dazu legte man Anfang 2020 der Stadtarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenpolitik vor. Darin gaben die befragten Menschen unter anderem konkrete Bedarfe und Wünsche an, beispielsweise Unterbringung in Einzelzimmern die abschließbar sind. Hat man aus den Erkenntnissen etwas gemacht. Meines Erachtens offensichtlich nicht. Anmerkung, dass die Ratsfraktionen Vertreter*innen in die Stadtarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenpolitik entsenden können.

Mir zumindest ist aus öffentlichen Quellen der Ratsfraktionen oder der Stadt keine konkrete Information bekannt, aus der beispielsweise hervorgeht wie man aufgrund der Erkenntnisse aus dem Streetwork Abschlussbericht umgehend mehr Unterbringungsmöglichkeiten in Einzelzimmern schaffen will.

Unabhängig davon für wie realistisch man es hält, das Ziel, die Überwindung der Obdachlosigkeit bis 2030 ist vorgegeben und selbstverständlich muss des darum gehen für mehr bezahlbaren Wohnraum für alle zu sorgen. Statt hier konkreter zu werden, wie man dies erreichen und wie man dies finanzieren wird - Flickschusterei.

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Experte in eigener Sache