Demonstration des Bündnis ProChoice Köln gegen die Fachtagung des Bundesverband Lebensrecht

Datum: 
Samstag, 20. April 2024 - 10:00
Ort: 
Bahnhofsvorplatz /Köln

Am 20.04.2024 ruft das Bündnis ProChoice Köln ab 10.00 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Köln unter dem Slogan "Fundis zur Hölle jagen! Gegen Christliche Fundamentalist*innen und Rechte Ideologie" zur Demonstration auf. Anlass ist eine Fachtagung des Bundesverband Lebensrecht (BVL), welche im Rahmen der "Wochen für das Leben" in Köln stattfindet. Diese setzt sich laut den Veranstalter:innen für den Schutz des Lebens "in allen Facetten" ein und konzentriert sich dieses Jahr auf das Leben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderung. Der BVL ist ebenfalls Organisator des im September 2023 stattgefundenen Marsch für das Leben in Köln. Schon damals gab es viel Kritik an dem Marsch für das Leben und den BVL aufgrund ihrer Position zur Rolle der Frau, Abtreibung, Sterbehilfe, Homosexualität, Transgeschlechtlichkeit oder ihrem rückwärtsgewandten Familienbild. Der Marsch musste unter großem Gegenprotest der Kölner Stadtgesellschaft nach nur wenige Meter zum Ausgangort umkehren.

Auch dieses Mal kritisiert das Bündnis ProChoice den BVL und die anwesenden Teilnehmer:innen. "Die sogenannte Fachtagung ist ein Treffpunkt für Antifeminist:innen, christliche Fundamentalist:innen und Abtreibungsgegener:innen verschiedenster Couleur", so Luzie Stift vom Bündnis ProChoice Köln, "es finden sich etwa erzkatholische, homophobe Publizistinnen wie Birgit Kelle mit der fundamentalistischen Abtreibungsgegnerin Susanne Kummer zusammen. Hier wird sich ein gemäßigter Anstrich verpasst, um Einschränkungen in die körperlichen Selbstbestimmung im Bezug etwa auf Schwangerschaftsabbrüche und Sterbehilfe in antisemitisch, rassistisch, nationalistisch und Frauen- und LGBTI*-feindlicher Manier voranzutreiben."

Ein besonderes Augenmerk legt das Bündnis auch auf die Kooperation des BVL mit dem Erzbistum Köln. So ist Kardinal Rainer Maria Woelki unter den Gäste und wird die Tagung einleiten. "Kardinal Woelki hat sich durch seine mindestens verwirrende Rolle in der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle innerhalb der Katholischen Kirche einen Namen gemacht. Doch statt sich einer tatsächlichen Aufarbeitung zu widmen wird der Schulterschluss zu antifeministisch, queerfeindlich und rassistischen Kreisen gesucht." kritisiert Luzie Stift.
Sein Besuch ist jedoch keine Überraschung. So schickte er im September letzten Jahres ein Grußwort an den hiesigen Marsch für das Leben. Sein Nähe zu den Organisator:innen und anderen konservativen Kreisen der katholischen Kirchen ist bekannt.

"Sie geben sich familienfreundlich, doch fordern Kontrolle über weibliche und queere Körper. Wir werden unseren feministischen Kampf weiterführen und uns mit aller Entschlossenheit der BVL Tagung in den Weg stellen. Fundamentalist:innen werden weiterhin in Köln keinen Fußbreit bekommen." so die Pressesprecherin abschließend.

Kontaktaufnahme:

Luzie Stift
E-Mail: Pro-choice-koeln@riseup.net
Tel: +49 163 4674874