Newsletter Antifa Köln September 2024

Liebe Gemeinde,

Mit dem Ende des Sommers kommen viele wieder aus dem Urlaub zurück.
Anstatt guter Dinge Sommer, Sonne, Sozialismus verkünden zu können, blicken wir erschüttert auf die letzten Tage und Wochen zurück - der andauernde Rechtsruck ging ungehemmt weiter und ist auf einer neuen Stufe angekommen.
In Solingen starben 3 Menschen bei einem islamistischen Anschlag und sogleich fanden - wie zu erwarten war - Nazis jeglicher Coleur die Schuldigen in der nahe gelegenen Geflüchtetenunterkunft. Dass es hierbei nicht zu gewaltsamen Auseinandersetzungen wie jüngst in Großbritannien kam, ist zuvorderst dem bürgerlichen Restanstand der Solinger Zivilgesellschaft und überregional angereisten Antifaschist:innen zu verdanken.
An dieser Stelle ein großes DANKE, an alle die vor Ort waren.
Und dennoch ließ auch die Reaktion der großen Politik nicht lange auf sich warten: etwas schöner formuliert als vom neonazistischen Fußvolk auf der Straße war man sich von Friedrich Merz bis Nancy Faeser einig, dass nur schärfere Gesetze und Abschiebungen das Problem des Islamismus lösen können. Dass Abschiebungen keine (sozialen) Probleme lösen, sondern vielmehr verlagern und islamistischen Terror wie auch rechtsradikale Positionen der AfD stärken, sollte eigentlich auf der Hand liegen.

Wer das immer noch nicht glauben möchte, der:die möge einen Blick nach Thüringen und Sachsen werfen. In ersterem hat unter der Führung von Nazi Björn Höcke, ERSTMALS seit Ende des Nationalsozialismus eine rechtsradikale Partei eine Wahl zum Landesparlament gewonnen. Doch es wäre falsch, sich von diesen ZUständen ohnmächtig zu machen. Gemeinsam mit 500 weiteren Antifaschist:innen demonstrierten wir am Wahlabend in Erfurt, um zu zeigen, dass auch im blauen Thüringen der Kampf weiter geht und wir niemanden im Stich lassen, der:die noch nicht aufgegeben hat. Gegen den Faschismus kommen wir nur zusammen an.

Und weil Faschismus und Reaktion keine Alleinstellungsmerkmale des Ostens dieser gar nicht mal so bunten Republik sind, müssen wir im kommenden Monat auch den Dreck vor unserer eigenen Tür kehren: Wie schon im letzten Jahr, haben sich für den 21.09. religiöse Fundamentalist:innen, AfDler:innen, Nazis und rechte CDUler:innen zum so genannten "Marsch für das Leben" verabredet. Als lebensfrohe Christ:innen getarnt, demonstrieren sie gegen Schwangerschaftsabbrüche, Homo-Ehe, Trans-Rechte und überhaupt jeden Lebensentwurf jenseits der heterosexuellen Kleinfamilie. Wir wollen dieser patriarchalen Agenda unseren Widerstand entgegen setzen und sagen: MARSCH? FÜR DEN ARSCH.
Im Zuge dessen haben wir noch einige Termine für euch, bei denen ihr euch inhaltlich mit dem MfdL auseinandersetzen aber auch von der internationalen ProChoice Bewegung lernen könnt:
07.09. "Czarny Protest" mit dem pln. queerfeministischen Kollektiv Dziewuchy Berlin zur polnischen Pro-Choice-Bewegung 19:00 Uhr Naturfreundehaus Kalk
19.09. "Eine schrecklich reaktionäre Familie" mit der Journalistin Lina Dahm über die Verbindungen radikaler Abtreibungsgegner:innen 19:00 Alte Feuerwache
21.09. Marsch für das Leben zum Desaster machen! ACHTET AUF ANKÜNDIGUNGEN!

Infos zu den Veranstaltungen findet ihr unter https://antifa-ak.org/mini-veranstaltungsreihe-gegen-den-marsch-fuer-das...

Alles über die Proteste auf https://www.prochoicekoeln.org/ und https://antifa-ak.org/
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