August 25: „Bodendenkmal 506 – die vergessenen NS-Verbrechen im Gremberger Wäldchen“
Neues Projekt beim Jugendclub Courage Köln e.V.:
„Bodendenkmal 506 – die vergessenen NS-Verbrechen im Gremberger Wäldchen“
Das Projekt widmet sich der weitgehend unbekannten Geschichte des einzigen Krankenlagers für Zwangsarbeiter:innen im Rheinland und dem letzten großen NS-Verbrechen auf Kölner Stadtgebiet. Am 8. April 1945 - wenige Tage vor Kriegsende - vollzogen Volkssturmmänner aus Deutz und Poll mit äußerster Brutalität den Befehl das Lager aufzulösen. Dabei schossen sie durch die Fenster der Baracken und trieben die Menschen vor das Lagertor. In den Baracken der bettlägerigen Menschen wurde Stroh und Benzin verteilt; die Menschen lebendig verbrannt. Obwohl die Täter bekannt waren, wurde das Verbrechen nie wirklich juristisch verfolgt. Bis heute ist der Ort und dessen Geschichte kaum im öffentlichen Bewusstsein verankert. Erst 2024 wurde das Lager offiziell als Bodendenkmal anerkannt.
Der Jugendclub Courage Köln e.V. will diesen historischen Ort sichtbar und zugänglich machen: durch die Produktion eines mehrteiligen Podcast, die Erstellung einer begleitenden Website sowie die Entwicklung eines Workshopmoduls für junge Erwachsene. Im Zentrum stehen dabei die Perspektiven der Opfer und Überlebenden, die anhand von Interviewmaterial mit ehemaligen Zwangsarbeiter:innen hörbar gemacht werden sollen. Aktive aus dem Jugendclub Courage Köln e.V. recherchieren unter pädagogischer Anleitung Quellen und entwickeln in Zusammenarbeit mit lokalen Bildungspartnern ein pädagogisches Angebot, das Geschichte mit Gegenwart verbindet. Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag zur Erinnerungskultur im Stadtteil zu leisten.
Das Projekt wird von der Stiftung EVZ und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen des Programms JUGEND erinnert vor Ort & engagiert gefördert.
Veröffentlichung des Podcast und Launch der Website: Herbst 2025
lager-gremberg.de