Debatten um Definitionsmacht haben Hochkonjunktur in der radikalen Linken. Was als Prinzipienbündel zum Umgang mit sexualisierter Gewalt von Feministinnen immer wieder starkt gemacht wurde, unterliegt aktuell kategorischer Ablehnung auf der einen Seite und Entgrenzungen auf der anderen. Während manche das Ende der Definitionsmacht bereits eingeläutet haben, fordern andere ihre Ausweitung auf Diskriminierungserfahrungen. An die aktuellen Debatten schließen sich solche um Awarenesskonzepte, Schutzräume, Gewaltbegriffe und den Umgang mit gewaltausübenden Personen an. Ein Merkmal dieser Debatten ist, dass die je andere Position oftmals als antifeministische Position gekennzeichnet wird und so solidarische, feministische Debatte verhindert wird. In dem Vortrag mit anschließender Diskussion wird das Konzept der Deminitionsmacht vorgestellt und kontextualisiert. Die jüngsten Debattenstränge werden benannt und die verschiedenen Positionen zur offenen Diskussion gestellt.