Gerichtsverhandlung gegen Jus am 02.10.2015
Aufruf zur Solidarität mit Jus!
Seit dem 22.07. dieses Jahres befindet sich der Umweltaktivist Jus in Köln-Ossendorf in Untersuchungshaft.
Er hatte sich im Hambacher Forst auf einer Turm-Barrikade festgelockt, als sie von der Polizei mit großem Aufgebot an diesem Tag beseitigt werden sollte. Die Turmbarrikade stand auf dem Weg eines Wald-Eingangs und machte auf die zunehmende Repression gegenüber NaturschützerInnen und auf den Todesfall des Aktivisten Rémi Fraisse aufmerksam, der 2014 durch eine Schallgranate der Polizei in Frankreich getötet wurde. Diese Darstellung war für RWE und Polizei wohl unerträglich.
Mit der fadenscheinigen Erklärung, der Turm stelle eine Behinderung von Rettungswegen dar, wurde die Räumung begründet und vollzogen. Dabei wurde ein Schaufelrad-Bagger so eingesetzt, dass Jus' Leben gefährdet war. Nach seiner Festnahme wurde Jus dann versuchte gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, weil er ein Tongefäß auf die Fahrerkanzel dess Baggers geworfen haben soll.
Seit dem sitzt er unter verschärften Bedingungen in Einzelhaft. Während dieser Zeit war er 3 Wochen im striktem Hungerstreik und durchleidet immer wieder schikanöse Behandlungen, wie z.B. die Androhung von Zwangsernährung, dass ständige Ein-und Ausschalten des Lichts während der Nachtruhe, willkürliche Zellendurchsuchungen mit Beschlagnahme persönlicher Unterlagen usw.
siehe auch: http://hambacherforst.blogsport.de/2015/09/27/brief-von-jus/
In der Kölner Öffentlichkeit fand dies bisher keine Beachtung, innerhalb der Kölner Linken leider auch kaum. Seit den Aktionen rund um das Klimacamp ist die Chance auf eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit und auf die Wahrnehmung bezüglich der nahen Zerstörung durch den Braunkohleabbau sowie des Vorgehens des RWE-Werkschutzes und der Polizei gegen die AktivistInnen im Hambacher Forst jedoch erheblich gestiegen. Wir sollten das weiter unterstützen, vor allem weil in Kürze die weitere Rodung des Hambacher Forstes ansteht und damit die Gefahr weiterer harter Repression.
Am Freitag, den 02.10.2015 um 14:00 findet nun die Hauptverhandlung gegen Jus am Amtsgericht Kerpen statt. Es wäre gut, wenn sich möglichst viele auf Weg machen können um den Prozessverlauf mit zu beobachten und Jus solidarisch zu
unterstützen.
http://hambacherforst.blogsport.de/2015/09/25/prozess-gegen-jus/
Amtsgericht Kerpen, Nordring 2-8
14 Uhr, Saal 112
(wer möchte, kann schon um 13 Uhr bei einem Gerichtstermin im Saal 110 zum Thema Hambacher Forst gegen einen weiteren Aktivisten anwesend sein)
Anfahrt mit S-Bahn S12 nach Kerpen-Sindorf und dann entweder mit Bus (922/966) oder Fahrrad nach Kerpen. Zur Not gehts auch mit nem PKW :-).
Mit Fahrrad vom S-Bahnhof Sindorf nach Kerpen (~3,5km):
links in die Kerpener Str. Richtung Kerpen, im Kreisverkehr dann geradeaus in die Erfttalstraße Richtung Kerpen. Nach dem nächsten Kreisverkehr in die Sindorfer Str. bis Nordring.
Aufgrund der Kürze der Zeit, wäre es gut, diese Info noch möglichst breit zu verteilen.