¡YO SOY MUJER! Kampf um Frauenrechte in El Salvador
Wie sehen die Lebenssituationen von Frauen in El Salvador aus? Wie weit ist die Emanzipation der Frauen in der salvadorianischen Gesellschaft gediehen – nach zwölf Jahren Bürgerkrieg, 20 Jahren ultrarechter ARENA-Regierung und sechs Jahren Links-Regierung der Nationalen Befreiungsfront Farabundo Martí (FMLN)? Wir wollen nachfragen, was Frau-Sein in El Salvador heißt.
Wie beschreiben Frauen ihre soziale, gesellschaftliche und ökonomische, aber auch rechtliche Situation? Können Selbstbewusstsein und politische Partizipation von Frauen dem allgegenwärtigen Machismo und der Gewalt Paroli bieten? Wie gehen die Eliten in El Salvador mit „Frau“ im Parlament, im Justizsystem oder auch bei Straßenmobilisierungen um? Welchen Schwierigkeiten begegnen Kampagnen für reproduktive Selbstbestimmungsrechte? Wer verhindert die Aufhebung des absoluten Abtreibungsverbotes? Was bedeuten feministische Kämpfe in der heutigen salvadorianischen Gesellschaft? Im Rahmen der El Salvador-Rundreise sind dieses Jahr zwei Frauen eingeladen, die über die aktuelle Situation der Frauenrechte mit historischer Perspektive sprechen und diskutieren.
Morena Herrera hat 1990 die Vereinigung „Frauen für die Würde und das Leben“ (Las Dignas) mitbegründet. Heute engagiert sie sich im Feministischen Kollektiv für lokale Entwicklung. Darüber hinaus ist sie eine der Sprecher_innen der Bürger_innenvereinigung, die sich für die Straffreiheit der Abtreibung aus medizinischer oder ethischer Indikation einsetzt. Diese hatte zuletzt die Kampagne Freiheit für die 17 zur Begnadigung von Frauen ins Leben gerufen, welche nach Fehlgeburten zu jahrzehntelangen Haftstrafen wegen Mordes verurteilt wurden.
Azucena Ortíz ist seit 2014 Geschäftsführerin des Frauenverbandes Mélida Anaya Montes. In den vergangenen 23 Jahren haben die Mélidas Hausangestellte, Arbeiterinnen in Billiglohn-Weltmarktfabriken (Maquilas) und Landfrauenunterstützt und mit ihnen für ihre Rechte gekämpft. Heute haben mehrere Mitglieder der Mélidas Ämter in Regierung und Parlament. Azucena Ortíz hat jahrelang für die Mélidas Frauenkooperativen und Kleinstunternehmer_innen beraten. Zuvor war sie in der planerischen Basisarbeit für ländliche Gesundheitszentren tätig.
Infos und weitere Reisestationen unter www.oeku-buero.de
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.
Eine Veranstaltung des Projekts "Menschenrechte erkennen und handeln"