"Ich würde es wieder tun - Texte aus dem kolumbianischen Knast"

Datum: 
Donnerstag, 14. Juli 2016 - 19:30
Kategorie: 
Veranstalter_in: 
Interventionistische Linke Köln

In den Erzählungen teilen die politischen Gefangenen auf eine unübliche Weise ihre Erfahrungen, ihre Erlebnisse und ihr Leben mit uns. Sie berichten auf eine individuelle Sicht über die komplexe Situation in Kolumbien. Kollektive, Organisationen, soziale und politische Initiativen werden vorgestellt. Das Land befindet sich einerseits in einem historischen Moment, der zu einem Ende des bewaffneten Konfliktes zwischen dem Staat und den aufständischen Kräften führen könnte. In den zweijährigen Verhandlungen findet ein Dialog zwischen dem kolumbianischen Staat und der Guerillagruppe Farc statt, in dem eine Vereinbarung über Opfer, Entschädigung und Gerechtigkeit verhandelt und ein Modell der Übergansjustiz vorgestellt wurde. Eine Annäherung zwischen der Regierung und der zweitgrößten Guerillagruppe ELN besteht ebenfalls. Auf der anderen Seite gibt es eine gerichtliche und militärische Offensive gegen die soziale und politische Opposition, die sich dem Kampf für Menschenrechte und dem Widerstand widmen. Der Staat forciert die Kriminalisierung sozialer Proteste, der politischen Oppositionen, kritischen Gedankenguts und besonders der subalternen Bevölkerung. Diese Themen wollen wir gemeinsam mit den Genoss*innen des Komitees debattiert.

Álvaro Giraldo, Menschenrechtsaktivist aus Kolumbien, arbeitet seit 2008 für das “Komitee für die Solidarität mit politischen Gefangenen” (Comité de Solidaridad con Presos Políticos - CSPP). Er betreut auf juristischer und humanitärer Ebene Männer* und Frauen*, die aus politischen Motiven gefangen genommen wurden. Als Menschenrechtsaktivist hat er sich mit Themenfeldern rund um willkürliche Verhaftungen, Kriminalisierung von sozialen Protesten, erzwungenes Verschwindenlassen beschäftigt sowie Weiterbildung mit politischen Kollektiven und Organisationen durchgeführt.

Katherine Rendón Fernández, Anwältin und Historikerin, arbeitet seit 2008 ehrenamtlich für das CSPP. Sie unterstützt in juristischen Fragen die Betreuungsarbeit des CSPP in den Haftanstalten. Momentan beschäftigt sie sich in ihrer Doktorarbeit und in einem Forschungsprojekt mit der juristischen Verurteilung von Angehörigen sozialer Bewegungen aufgrund politischer Delikte im 19. Jahrhundert.

En español - mit deutscher Übersetzung

Eine Veranstaltung in Kooperation mit
Interventionistische Linke Köln
ila - Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika
Menschenrechte Köln
Ai Köln Südstadt Gruppe 1272