Das bedingungslose Grundeinkommen. Eine Summe x, jeden Monat, für jede*n. Das Tor zu einem besseren Leben oder unser wirtschaftlicher Ruin? Ein Streitgespräch zwischen Ina Rüber und Dominik Enste.

Der demographische Wandel, die Technisierung von weit mehr als nur Produktionsvorgängen, der Anspruch, sich mit seiner Arbeit zu „verwirklichen“, die Einsicht, dass nicht nur Lohnarbeit „richtige“ Arbeit ist: ist es noch zeitgemäß und praktikabel, gesellschaftliche Teilhabe an Erwerbsarbeit zu koppeln, oder ist das bedingungslose Grundeinkommen der nächste Schritt?

Modelle für eine Umsetzung des Grundeinkommens gibt es inzwischen einige: während „dm“-Gründer Götz Werner eine Finanzierung über die Mehrwertsteuer vorschlägt, plädiert die der LINKEn nahe Bundesgemeinschaft Grundeinkommen für das „Emanzipatorische Grundeinkommen“, das u.a. über Steuererhöhungen bei hohem Einkommen und Vermögen sowie Bürokratieabbau finanziert werden soll. Dem gegenüber steht das Konzept des „Solidarischen Bürgergeldes“ vom ehemaligen CDU-Politiker Althaus, das eine deutlich geringere soziale Grundsicherung vorsieht und sie über eine Konsumsteuer sowie gegebenenfalls eine Einkommenssteuer finanzieren möchte.

Ina Elisabeth Rüber (M. Sc.) hat Soziologie und VWL in Mannheim studiert und ihren Forschungsmaster der Sozialwissenschaften in Amsterdam gemacht. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Leibniz-Institut für Erwachsenenbildung in Bonn und Mitglied im Netzwerk Grundeinkommen, das dem BGE 4 Kriterien zugrunde legt: individueller Rechtsanspruch, Existenz und gesellschaftliche Teilhabe sichernd, ohne Bedürftigkeitsprüfung, ohne Arbeitszwang.

Prof. Dr. Dominik Enste hat VWL, Soziologie und Wirtschaftspsychologie studiert und ist u.a. Leiter des Kompetenzfeldes Verhaltensökonomik und Wirtschaftsethik am Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Er hat eine Professur an der TH Köln und doziert auch an der Universität zu Köln. 2016 veröffentlichte er zusammen mit Regina Schneider das policy paper „Bedingungsloses Grundeinkommen -Vision, Fiktion oder Illusion?“.
Auch ihr seid gefragt -Fragen und Diskussionsbeiträge aus dem Publikum sind ausdrücklich erwünscht und eingeplant!