Tiefseebergbau im Pazifik – Goldrausch auf Kosten von Mensch und Natur
Vertreter aus Papua-Neuguinea sowie Experten aus China diskutieren mit dem Publikum
In den Ozeanen lagern am Meeresgrund große Mengen wertvoller Rohstoffe. Industrie und Politik versprechen sich davon, den zukünftigen Rohstoffbedarf für neue und alte Technologien preisgünstig zu decken. Statt auf Recycling, Suffizienz und Nachhaltigkeit zu setzen, wird in Kauf genommen, die wenig erforschte und einzigartige Tiefseeökologie langfristig zu schädigen. Auch wenn international derzeit ein Regelwerk zum Abbau der Tiefseemineralien verhandelt wird, gibt es weltweit enorme Bedenken, das Risiko überhaupt einzugehen.
Ohne diese Entscheidung über Regelungen abzuwarten, will sich das kanadische Unternehmen Nautilus Minerals im Südpazifik eine führende Stellung bei der Einführung des neuen Industriesektors sichern. Bereits 2019 plant das Unternehmen, in den Gewässern der Bismarcksee vor Papua-Neuguinea das weltweit erste kommerzielle Tiefseebergbau-Projekt mit dem Namen Solwara 1 zu starten. Vor Ort hat das zu breiten Protesten in den betroffenen Küstengemeinden geführt. Negative Auswirkungen auf die Küstenökosysteme und auf die Fischgründe, die für die Ernährung der Bevölkerung unverzichtbar sind, werden befürchtet. Im Rahmen einer Rundreise kommen Vertreter und Vertreterinnen von Partnerorganisationen von Brot für die Welt aus dem Pazifik nach Deutschland, um auf das Thema Tiefseebergbau und den Widerstand vor Ort aufmerksam zu machen.
Im offenen Forum diskutieren die Gäste aus der Pazifikregion und China die unterschiedlichen Facetten der Hintergründe und Wirkungen des Tiefseebergbaus und beleuchten die Situation in Papua-Neuguinea.
Gespräch mit
Rev. Roger Joseph, Generalsekretär des Nationalen Kirchenrats von Papua-Neuguinea
Wen Bo, Founder of Ocean Communications (former Greenpeace China/Nat.Geographic Soc.)
Moderation: Nora Sausmikat, Stiftung Asienhaus
Das Gespräch wird auf Englisch stattfinden. The discussion will be in english.
Im Rahmen der Rundreise kommt die Veranstaltung nach Hamburg, Bremen, Köln, Frankfurt a.M. und Kiel. Die Rundreise wird veranstaltet von:
Brot für die Welt, Forum Umwelt und Entwicklung, Ozeanien-Dialog, Misereor, Fair Oceans, PowerShift, Pazifik-Netzwerk, Stiftung Asienhaus, Heinrich-Böll-Stiftung, BUND