Nach Remagendemo: 16.11.2019 Bewaffnete Neonazis greifen Antifaschist*innen am Bonner Hbf an – Polizei versagt desaströs

Bonn Hbf: Von wegen Krawalle Linke und Rechte.

SCHON WIEDER IN BONN:
POLIZEI VERSAGT UND MEDIEN ÜBERNEHMEN AHNUNGSLOSES PO)LIZEISTATEMENT
UNHINTERFRAGT
Bewaffnete Neonazis greifen Antifaschist*innen am Bonner Hbf an –
Polizei versagt desaströs

18. November 2019

Am letzten Samstag griffen bewaffnete Neonazis am Bonner Hbf gezielt
Antifaschist*innen an. Das Bündnis „NS-Verherrlichung stoppen!“
widerspricht der Darstellung einer „Massenschlägerei“ und erhebt schwere
Vorwürfe gegen die Polizei.
Am Abend des 16. November 2019 kam es am Bonner Hbf zu einem
körperlichen Angriff von bewaffneten Neonazis auf Antifaschist*innen,
welche gerade mit dem Zug von den Protesten gegen einen Naziaufmarsch in
Remagen zurückkehrten. Als sich die Türen des ankommenden Zuges öffneten
und viele Fahrgäste ausstiegen, griffen die Neonazis beim Einsteigen
unvermittelt Menschen an, welche sie als Gegendemonstrant*innen
ausmachten. Dabei zogen sie eine Frau in ihre Mitte und prügelten zu
viert auf sie ein. Nur durch herbeieilende Gegendemonstrant*innen konnte
die Betroffene aus der Situation herausgezogen und gerettet werden.
Während anschließend die übrigen Fahrgäste im Zug gewarnt wurden, dass
sich gewalttätige Neonazis im Zug befinden und viele Nazigegner*innen
daher sicherheitshalber den Zug verließen, versuchten die Neonazis
weiter durch eine Tür hindurch Antifaschist*innen zu attackieren. Dabei
setzten die Neonazis mitgeführte Waffen – konkret ein Schlagwerkzeug aus
Metall, vermutlich ein sog. „Totschläger“ sowie mit Quarzsand gefüllte
Lederhandschuhe – ein. Auch ein Feuerlöscher aus dem Zug wurde als
Schlagwerkzeug eingesetzt.
Die beteiligten Neonazis können größtenteils dem Duisburger Ableger der
Neonazi-Kleinstpartei „Die Rechte“ beziehungsweise dessen Umfeld
zugeordnet werden. So führte die Gruppe bei dem Angriff das Transparent
von „Die Rechte Duisburg“ mit, welches drei der Angreifer noch wenige
Stunden zuvor auf dem Naziaufmarsch in Remagen getragen hatten. Einer
dieser drei und Haupttäter der Angreifer war der aus Duisburg-Meiderich
stammende Neonazi Thomas Eckleder1, welcher auch das metallene
Schlagwerkzeug einsetzte. Der zweite der drei Neonazis vom Duisburger
Die Rechte-Transparent ist Adrian Albrecht4, der dritte ist vermutlich
Daniel D. Ein ebenfalls zuvor hinter dem Duisburger Transparent
laufender Neonazi setzte die vermutlichen Quarzsandhandschuhe ein. Als
weitere beteiligte Person konnte bereits Henry Hafenmayer aus
Oberhausen2 identifiziert werden, welcher auf der Nazidemo als Redner
auftrat und in den ersten Reihen mitlaufen durfte. Am 18.11.2019 muss er
sich vor dem Amtsgericht Oberhausen wegen Volksverhetzung verantworten.
Zwei weitere Täter konnten als die aus Düsseldorf kommenden Manuel Senk
und Dennis Steinbusch3 identifiziert werden. Ein weiterer Täter ist noch
nicht identifiziert, lief aber wie die beiden Düsseldorfer auf der
Nazidemonstration in den ersten drei Reihen mit. Update: beim bisher
unbekannten Neonazis vom Fronttransparent handelt es sich wohl Robert
Göhricke aus dem Raum Osnabrück.5
„Dass Neonazis gewaltsam politische Gegner*innen angreifen, ist leider
keine Überraschung!“ sagte dazu Janine Meidner, Pressesprecherin des
Bündnisses „NS-Verherrlichung stoppen!“. „Dass die Berichterstattung
lediglich von einem „Aneinandergeraten zweier Lager“, statt von
gezielten Angriffen durch militante Neonazis spricht, ist nichts anderes
als die Verharmlosung rechter Gewalt.“ so Meidner weiter. Wirklich
skandalös sei zu dem insbesondere das Fehlverhalten der Polizei. So
wurden die Neonazis in Remagen dieses Jahr nicht durchsucht, obwohl
dabei die letzten Jahre regelmäßig Waffen gefunden wurden. Zudem
beobachtet die Polizei die Abreise der Neonazis und sperrt den Remagener
Bahnhof über Stunden für den Gegenprotest, um ein direktes
Aufeinandertreffen zu verhindern. Dennoch wusste die Polizei
offensichtlich nicht, dass erkennbare Neonazis in Bonn in den Zug
einsteigen wollen, in den die Polizei zuvor die Teilnehmer*innen der
Gegenveranstaltung gesetzt hatte. „Wir fragen uns, warum die Polizei die
Gegendemonstrant*innen mit einer aggressiven Gruppe von Neonazis am
Hauptbahnhof alleine gelassen hat? Und warum sie nicht in der Lage war
diesen gewalttätigen Angriff zu verhindern? Hier hat die Polizei auf
ganzer Linie versagt und so fahrlässig die Gesundheit von
Antifaschist*innen riskiert“ so Meidner abschließend.

Fotos des Angriffes:
http://remagen.blogsport.de/2019/11/18/pm-bewaffnete-neonazis-greifen-an...

:

Nach der Demo in Remagen, siehe
https://plotter.infoladen.de/node/3253

folgendes:

https://www.ksta.de/region/rhein-sieg-bonn/bonn/nach-demo-polizei-mit-gr...