Strafe und Gefängnis - Theorie, Kritik und Alternativen
Dienstag, 17. März 2020, 20:00 Uhr, Buchladen Le Sabot, Breite Str. 76, Bonn, Buchvorstellung:
Strafe und Gefängnis - Theorie, Kritik und Alternativen - Eine Einführung von Rehzi Malzahn
Dass wir strafen, erscheint uns eine Selbstverständlichkeit. Manchmal erfüllt sie uns mit Unbehagen, aber wirklich in Frage stellen wir sie nicht. „Strafe ist die Wurzel der Gewalt auf unserem Planeten“, schreibt der Begründer der Gewaltfreien Kommunikation, Marshall Rosenberg. Strafe ist ein Kern von Herrschaft: sie bedarf Institutionen, die sie ausführen und bedeutet, dass sich ein Individuum über das andere erhebt. Während einzelne Institutionen der Strafe (wie z.B. das Gefängnis oder auch die Züchtigung in der Schule) konjunkturell kritisiert werden, ist die Kritik der Strafe als solches eine Seltenheit. Um einer friedlicheren und freieren Gesellschaft näher zu kommen, ist daher die Infragestellung von Bestrafung notwendig.
Wie aber kann es anders gehen? Welche Alternativen gibt es? In antikolonialen Befreiungskämpfen, indigenen Kulturen und marginalisierten Communities finden sich eine Menge anderer Verfahren der »Unrechtsbewältigung« oder »Gerechtigkeitsfindung«. Als »Restorative Justice« und »Transformative Justice« werden solche Alternativen heute auch in weißen Mehrheitsgesellschaften diskutiert. Dass sie jedoch nach wie vor nur marginal angewandt werden, liegt auch daran, dass sie außerhalb der Fachkreise unbekannt sind und es keine gesellschaftliche Bewegung gibt, die sie praktiziert und einfordert. Das gilt es zu ändern.
Veranstaltet vom Verein zur Förderung politischer Bildung & Kultur e.V. und dem Arbeitskreis für studentische Kultur & Politik, gefördert vom Kulturreferat des AStA der Uni Bonn.
Eintritt frei.
Inhalt, Vorwort & Textprobe des Buches: http://www.schmetterling-verlag.de/page-5_isbn-3-89657-088-9.htm