Lauwarmer Herbst? Zwischen Enteignungsforderung und Stadtteilorganisierung
Schaut man nur auf die faktische „There is no Future“-Politik der Ampel in Deutschland, gäbe es mehr als tausend gute Gründe täglich in Massen auf die Straßen zu gehen.
Preissteigerungen bei Lebenshaltungskosten, Energiepreisen und Mieten, fressen Ersparnisse und steigern Reallohnverluste vieler. Und während Armutsbetroffene & Ausgeschlossene aus der bürgerlichen Gesellschaft die letzten Cent-Münzen umdrehen, überschlagen sich Medien und Politik in Spartipps & Sanktionsideen für die Armen.
Die eskalierende Klimakrise mit Hitzewellen, Überschwemmungen im globalen Süden ist längst zum verdrängten Hintergrundrauschen der „Fortschritts-Koalition“ von SPD, Grünen und FDP geworden. „Energie-“ und Gewinnsicherheit für Industrie und den Reichtum der Nation stehen ja auf dem Spiel.
An Stelle eines „heißen Herbst“ der Sozial- und Klimaproteste dominierten Aufläufe von Coronaleugner, Nazis und rechten Wutbürger: innen die Schlagzeilen bürgerlicher Gazetten.
Lauwarm dagegen die bisherigen Versuche von Links im Herbst 2022 eine Antwort auf die Mehrfachkrisen des Kapitalismus zu formulieren.
Daher wollen wir, einige Aktivisti rund um #wirzahlennichtmehr mit Euch diskutieren:
"Warum so lauwarm? Zwischen Enteignungsforderung und Stadtteilorganisierung – welche Antworten hat eine Linke auf Preissteigerungen, Armuts- & Klimakrise?"
Welche Protestformen, welche Inhalte und Forderungen sollte eine Linke angesichts von Klimakrise, Preisexplosionen und Verarmung in den kommenden Monaten entwickeln?
Zum Input zur Debatte haben wir RWE-Enteignen und Tacheles e.v. nach Köln eingeladen.
RWE & Co. Enteignen ist eine Kampagne aus der Klimagerechtigkeitsbewegung. Sie kritisiert, dass große Stromkonzerne mit unserem Strom Profit machen und dabei keine Rücksicht auf unsere Bedürfnisse nehmen. Inwiefern die Vergesellschaftung der Energieproduktion eine Antwort auf die Klimakatastrophe und Energiearmut ist, dazu geben uns die Aktivisti von RWE & Co. Enteignen einen Aufschlag.
Tacheles e.v. aus Wuppertal steht seit fast 30 Jahren an der Seite von sozial Benachteiligten und erwerbsloser Menschen. Neben Beratung und Information wie momentan mit ihrer bundesweiten Aufklärungs- und Unterstützungskampagne für Betroffene hoher Energiekosten unter https://www.energie-hilfe.org/ organisiert und unterstützt Tacheles e.v. Proteste bei Jobcentern, Demos oder Nachbarschaftsversammlungen. Tacheles e.v. gibt der Debatte einen Aufschlag, welche Erfahrungen aus der Selbstorganisierung von Erwerbslosen und Armutsbetroffenen eine Linke in den gegenwärtigen Krisen wachrufen sollte.
Freitag, 16. Dezember 2022 // 18:30 Uhr // Naturfreundehaus Köln-Kalk (Kapellenstraße 9a) //