„Die Inzidenz liegt bei 1933“. NS-Vergleiche in der Gegenwart
Do. 02. Mrz. 2023, 19:00 Uhr
Vortrag: „Die Inzidenz liegt bei 1933“. NS-Vergleiche in der Gegenwart
Seit Beginn der Coronapandemie werden online wie offline vermehrt NS-Vergleiche verbreitet, um die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu diskreditieren. Neben der Warnung vor einem „neuen 1933“ finden sich „Ungeimpft-Sterne“ oder die Bezeichnung des Infektionsschutzgesetzes als „Corona-Ermächtigungsgesetz“. Solche Analogien relativieren die Schoa und mobilisieren damit antisemitische Ressentiments. Der Vortrag nimmt zum einen diese Vergleiche aus dem öffentlichen Kommunikationsraum in den Blick und beleuchtet zum anderen israelbezogene NS-Vergleiche in E-Mails an die Israelische Botschaft und den Zentralrat der Juden. Welche Gefahren diese verschiedenen Erscheinungsformen in sich bergen und wie ein angemessener Umgang damit in der pädagogischen Praxis aussehen kann, soll im Anschluss gemeinsam reflektiert werden.
Die Referentin Dr. Linda Giesel ist Autorin des Werkes „NS-Vergleiche und NS-Metaphern – Korpuslinguistische Perspektiven auf konzeptuelle, strukturelle und funktionale Charakteristika“.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Themenreihe „1933. Gewalt – Gesellschaft – Gegenwart“ statt.
Für: Erwachsene | Von: NS-Dokumentationszentrum | Preis: € 4,50 | ermäßigt: € 2,00