Antisemitismus im "Ring" Richard Wagners
Ein Bühnenfestspiel für die antisemitische Revolution
Während ohne größeres Interesse der Öffentlichkeit darum gestritten wird, ob nur Richard Wagner selbst oder auch seine Werke antisemitisch seien, scheint die Begeisterung für Richard Wagner und sein Werk ungebrochen. In diesem Jahr wurden insgesamt neun komplette Zyklen des „Rings“ in drei Städten allein in Deutschland aufgeführt. Im Vordergrund steht die meist monumentale Feier der Person Richard Wagner und des unerreicht beeindruckenden Werks „Der Ring des Nibelungen“.
Was nicht stattfindet ist eine öffentliche Auseinandersetzung mit dem Antisemitismus Wagners. Entgegen einer einfachen Trennung der Werke Wagners von seiner persönlichen Anschauung wird im Vortrag dargestellt, dass insbesondere Wagners Auffassung von Gesellschaft im „Ring“ prominent präsent ist.
Richard Wagner war unbestritten „privater“ Antisemit. Es wird gezeigt werden, wie sich sein Revolutionsbegriff aus modernen antisemitischen Denkformen speist und sogar ein Musterbeispiel für diese ist. Aber nicht nur in persönlicher Korrespondenz oder in seinen Schriften drängt sich sein Antisemitismus auf, sondern Wagners musikalisches Werk, der „Ring“ ist dessen ästhetischer Ausdruck, Ausdruck einer antisemitischen Revolution.
Lena Schröder hat im Bachelor Sozialwissenschaften und Philosophie mit den Schwerpunkten Gesellschaftstheorie, Ästhetische Theorie und Antisemitismusforschung studiert. Ihre Abschlussarbeit trägt den Titel „Kritik an Kracauers Gesellschaftsbiographie ‚Offenbach‘: Der Künstler in der Tradition Kant – Hegel – Adorno zwischen Individuum und Gesellschaft“. Aktuell ist sie Masterstudentin der Philosophie in Oldenburg.
Veranstaltet vom Bündnis gegen Antisemitismus Köln, dem AStA der Universität zu Köln, dem JuFo Köln und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln.
Vortrag von Lena Schröder
im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus
Hörsaal G, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35, 50931 Köln