Kriminalität im Ersten Weltkrieg. Eine Studie zu Vergehen und Verbrechen in Frankfurt am Main 1914-1918
Di 14.05.2024 / 19.00 – 21.15 Uhr / 3 Ustd / Friedensbildungswerk / Kostenbeitrag erbeten / Kurs 89-R4
Christoph Regulski . Die Studie geht der Frage nach, wie sich im Ersten Weltkrieg die Kriminalität in der deutschen Zivilgesellschaft entwickelte. Dabei richtet sie besonderes Augenmerk auf die Motivation der Täter und Täterinnen und ermittelt die Gründe für die verschiedenen Vergehen und Verbrechen. Auf diese Weise können die kriegsspezifischen Straftaten von der auch in Friedenszeiten vorkommenden Kriminalität in ihren diversen Ausprägungen unterschieden werden. Die Analyse der Kriegskriminalität erweitert damit unsere Kenntnis von der Lage an der sogenannten „Heimatfront“.
Neben der "normalen" Kriminalität wie Diebstahl oder Betrug wird insbesondere die kriegsspezifische Kriminalität wie das Hamstern oder der Schleichhandel thematisiert. Welche Rolle spielt der Krieg dabei? Das ist sehr interessant bei der weiblichen Kriminalität. So waren mehr als 99 % aller 1916 und 1917 verurteilten Frauen zuvor nie straffällig geworden. Sie begingen die tägliche "Kleinkriminalität", um sich und die Familie über Wasser zu halten.
Christoph Regulski wird an diesem Abend sein Buch vorstellen. Dr. Christoph Regulski studierte Geschichte und Deutsch in Bochum und Berlin und promovierte im Jahr 2000 an der Ruhr-Universität.