Der Sportpark Müngersdorf in der Nazizeit, der Holocaust und der Umgang mit der NS-Vergangenheit in Sport und Gesellschaft
Eine große Arena für Fußball und anderen Mannschaftssport, Anlagen für Leichtathletik, Tennisplätze, ein Schwimmbad, eine Radrennbahn: Der Kölner Sportpark Müngersdorf war zur Einweihung im September 1923 bis zur Eröffnung des Berliner Olympiastadions 1936 die größte deutsche Sportanlage.
Wo im Juni 2024 die Fußball-EM-Spiele der Männer stattfinden, fanden auch zur NS-Zeit Sportfeste und Wettkämpfe statt. Fußball-Länderspiele und weitere Begegnungen zogen auch damals Zehntausende Besucher*innen in ihren Bann. Jüdische Vereinsmitglieder und Zuschauer*innen wurden jedoch rasch ausgegrenzt und ausgeschlossen. Die Sportveranstaltungen dienten auch zur Propaganda und sollten im Zweiten Weltkrieg das Regime stützen.
Schließlich wurde der Sportpark für Schieß- und Wehrübungen der Bevölkerung genutzt. Währenddessen richteten die nationalsozialistischen Machthaber 1941 nur wenige hundert Meter nördlich des Sportparks einen Lagerkomplex ein, in dem in den folgenden Jahren Tausende als jüdisch verfolgte Kölner*innen unter schrecklichen Bedingungen interniert wurden – als Vorbereitung auf die anschließenden Deportationen in die Ghettos und Vernichtungslager.
Heute befindet sich ein Mahnmal am Ort des ehemaligen Deportationslagers, während an Diskussionen um Namensgebungen von Sportanlagen und Straßen im Sportpark der schwierige Umgang mit der NS-Vergangenheit deutlich wird.
Lernen Sie in diesem Rundgang rund um den Austragungsort der EM-Spiele in Köln die Geschichte des Sportparks und des Deportationslagers Müngersdorf kennen.
– Begleitprogramm zur Euro 2024
Im Rahmen von http://www.fussballunderinnerung.de - ein Projekt zur EURO24
Bitte melden Sie sich für diese Veranstaltung per E-Mail an: nsdok@stadt-koeln.de.
Für: Erwachsene | Von: Museumsdienst Köln | Mit: Thorben Müller | Treffpunkt: KVB-Station "RheinEnergieSTADION" | Teilnahme: kostenlos