Ausgrenzung, Entrechtung, Widerstände - Abschiebungen in NRW

Datum: 
Donnerstag, 28. November 2024 - 19:00
Kategorie: 

mit Sebastian Rose und Sascha Schießl

«Wer nicht freiwillig geht, wird gegangen.» Abschiebung meint immer staatlichen Zwang und Vollstreckung. Weil jegliches staatliche Handeln an Recht und Gesetz gebunden ist, gibt es dafür Regeln. Ob und inwieweit man sich daran in Nordrhein-Westfalen hält, beobachtet seit 2021 das Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V. aus Köln und das Abschiebungsreporting NRW. Ihre Beobachtungen liegen jetzt als Buch vor.

Auf über 230 Seiten wird dokumentiert und erklärt, wie Abschiebungen im Spannungsfeld von öffentlicher Meinung und Recht funktionieren oder besser nicht funktionieren. Anhand ihrer systematischen Betrachtung wird nachgewiesen, was man anhand einzelner Fälle aus der Presse ahnt: «Einzelfälle» haben Methode und offenbaren ein unbarmherziges, häufig rassistisches Regime staatlichen Handelns.

Abschiebung trifft nämlich überwiegend Familien mit Kindern, Menschen in Arbeit oder Ausbildung, Minderheiten, erkrankte Menschen, Schwangere und Alte. Weil es Zeit ist, dem Gegröle und rechtem Ungeist mit Fug und Recht entgegenzutreten, werden die Herausgeber Sebastian Rose und Sebastian Schießl ihre dreijährige Recherche vorstellen und sich der Diskussion stellen.

Sebastian Rose ist seit Mitte August 2021 Referent im Projekt Abschiebungsreporting NRW in Köln. Von 2014 bis 2021 arbeitete er als Referent beim Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V., davon viereinhalb Jahre als Referent der Geschäftsführung.

Sascha Schießl ist Historiker. 2016 erschien seine Dissertation «‚Das Tor zur Freiheit‘. Kriegsfolgen, Erinnerungspolitik und humanitärer Anspruch im Lager Friedland (1945-1970)». Von 2017 bis 2021 arbeitete er als Referent beim Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. Zu seinen Schwerpunkten gehören die Geschichte von Flucht, Asyl und Migration, die europäische Abschottungspolitik und die Institution Lager.

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Mulitkulturellen Forum e.V. Köln und dem Komitee für Grundrechte und Demokratie e.V.

Do 28.11.2024 / 19.00 – 21.15 Uhr / Friedensbildungswerk / 3 Ustd / Kostenbeitrag erbeten / Kurs 90-A4