Halbmond und Hakenkreuz. Zu den Ursachen des Nahostkonflikts bis 1948
Vortrag von PD Dr. Martin Cüppers
Nicht erst seit den Hamas-Massenverbrechen vom 7. Oktober 2023 und dem damit begonnenen Krieg wird der Beginn des Nahostkonflikts häufig fälschlicherweise auf das Jahr 1948 datiert und so mit der Gründung Israels gleichgesetzt. Dabei markieren schon Gewaltausbrüche ab den 1920er Jahren und zunehmende Radikalisierungstendenzen auf arabischer Seite maßgebliche Grundbedingungen, die für die weitere Konfliktgeschichte geradezu stilbildend wirkten. Bis heute nachwirkende Einflüsse entfaltete dann vor allem das nationalsozialistische Deutschland, das sich 1942 sogar anschickte, die Region militärisch zu erobern, womit der Nahe Osten auch ein Kapitel der Geschichte der Shoah geworden ist.
Diese verhängnisvollen und für ein angemessenes Verständnis des Konflikts grundlegenden Jahrzehnte werden von Martin Cüppers, dem wissenschaftlichen Leiter der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universität Stuttgart, auf der Grundlage jahrelanger eigener Forschungen dargestellt.
PD Dr. Martin Cüppers studierte Geschichte und Romanistik u.a. an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach seiner Promotion 2004 und der Habilitation 2013 ist er seit 2014 wissenschaftlicher Leiter der renommierten Forschungsstelle Ludwigsburg und Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Stuttgart. In seinen Forschungen widmet er sich insbesondere der Shoah und anderen Bereichen nationalsozialistischer Vernichtungspolitik sowie Nachwirkungen und Ahndungsversuchen dieser Epoche. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählt u.a.: Halbmond und Hakenkreuz. Das Dritte Reich, die Araber und Palästina, Darmstadt 2006 (zusammen mit Klaus-Michael Mallmann).
Termin: 19.11.2024, 19 Uhr 30
Ort: Hörsaal XI, Hauptgebäude der Universität zu Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln
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AKTIONSWOCHEN GEGEN ANTISEMITISMUS KÖLN IM NOVEMBER 2024
Wir laden Sie herzlich zu unserer Veranstaltungsreihe der Aktionswochen gegen Antisemitismus ein. Wir fragen in diesem Jahr auf der einen Seite nach den Traditionslinien linker Ideologie, besonders nach dem 7. Oktober, wie es in der politischen Linken zur Glorifizierung des islamistischen Terrors als Widerstand kam, insbesondere auch nach den sexuellen Verbrechen der Hamas; auf der anderen Seite nach den langen Traditionslinien zwischen NS und islamistischer und palästinensischer Nationalbewegung, nach Traditionslinien bundesdeutscher Außenpolitik gegenüber den arabischen Staaten, die ebenfalls auf den NS zurückverweisen.
Die Reihe Aktionswochen gegen Antisemitismus sind eine Kooperation des Bündnis gegen Antisemitismus - BgA Köln, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft - DIG AG Köln gemeinsam mit dem AStA der Universität zu Köln.