FRIEDERIKE HABERMANN: Auf dem Weg in die Null-Konkurrenz-Gesellschaft?
Das Ende der Welt sich vorzustellen ist heute einfacher als das Ende des Kapitalismus – so bringen verschiedene Theoretiker die allgemein empfundene Alternativlosigkeit zum Kapitalismus auf den Punkt. Doch: „Ein neues Wirtschaftssystem – die Kollaborativen Commons – betritt die ökonomische Weltbühne.“ Mit diesem Satz beginnt der Ökonom und, laut Spiegel Online, „bemerkenswerteste Denker und Futurologe der Welt“, Jeremy Rifkin, sein im Jahr 2014 erschienenes Buch Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft. Das Internet der Dinge, kollaboratives Gemeingut und der Rückzug des Kapitalismus.
Rifkins Vision einer kollaborativen, lateral organisierten Produktions- und Lebensweise entspricht dem, was der Harvard-Professor Yochai Benkler als 'Commonsbasierte Peerproduktion' bezeichnet und was Friederike Habermann mit 'Ecommony' als Möglichkeit gesamtgesellschaftlicher Organisierung erachtet. Dessen Prinzipien zeichnen sich seit Beginn dieses Jahrtausends in vielen Bereichen ab: in Ansätzen anderen Wirtschaftens, in Sozialen Bewegungen oder dem Boom des Sharings. Denn solidarisch zu wirtschaften bedeutet im Gegensatz zu dem, was viele glauben, nicht, dass alle Beteiligten zu Gutmenschen werden müssen. Es bedeutet, eine Gesellschaftsordnung zu finden, welche die Bedürfnisse aller berücksichtigt, ohne strukturell Konkurrenz und Egoismus zu begünstigen oder auch nur wirkmächtig werden zu lassen.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Friedensbildungswerk Köln. Eintritt frei. Ab 17:00 Uhr lecker veganes Buffet!