Kulturelle Konstante oder Bruch? Judenfeindschaft vor und in der Moderne
In der Forschung gibt es keinen Konsens darüber, was unter Antisemitismus zu verstehen ist. Handelt es sich um eine chimärische Vorstellung, die ab dem 12. Jahrhundert um sich greift? Handelt es sich um ein genuin modernes Phänomen, welches sich von vormodernen Formen der Judenfeindschaft substantiell unterscheidet? Oder wechselt der Judenhass mit der Zeit nur sein Gewand – unter dem er aber unverändert bleibt?
Der Vortrag nimmt diese Kontroverse in den Blick: Welche Kriterien und Periodisierungen haben die Vertreter der Diskontinuitätsthese zur Abgrenzung des Antisemitismus vorgeschlagen? Welche Gegenargumente machen die Vertreter der Kontinuitätsthese geltend? Und wie sind sie vor dem Hintergrund der Geschichte antijüdischer Semantiken und Gewalt zu bewerten?
Dr. Sven Ellmers ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Zuletzt erschienen von ihm in den Working Papers des Centrums für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) der Aufsatz »Was ist moderner Antisemitismus? Ein Erklärungsvorschlag auf Grundlage der Theorien von Freud, Fromm und Postone« und in der Jüdischen Allgemeinen der Artikel »Wie die Jerusalemer Erklärung Antisemitismus verharmlost«
26.11.2025, 19.30
Referent: Sven Ellmers
Titel: Kulturelle Konstante oder Bruch? Judenfeindschaft vor und in der Moderne
Veranstaltungsort: Hörsaal VI, Hauptgebäude Uni Köln, Albertus-Magnus-Platz, 50923 Köln
+++
Zwischen dem 28.10.2025 und dem 29.11.2024 finden die diesjährigen Veranstaltungen der Kölner Aktionswochen gegen Antisemitismus statt. Organisiert werden die Aktionswochen gegen Antisemitismus vom Bündnis gegen Antisemitismus Köln in Kooperation mit dem AStA der Uni Köln und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Köln.