75 Jahre Deportation Kölner Sinti & Roma, Gedenkveranstaltung
In den Jahren 1940 und 1944 erreichte die rassistische Vernichtungswut der Nazis gegen die „Zigeuner“ mit der Deportation und vier Jahre später mit ihrer Ermordung in der Nacht vom 2. auf den 3. August ihren Höhepunkt. Am 16. Mai 1940 wurden ein Tausend von ihnen von Kölner Polizei und städtischen Bediensteten zusammengetrieben und mit der Reichsbahn in die Ghettos und Lager Polens deportiert. Am 16. Mai 1944 gelang es den Inhaftierten noch, den ersten Versuch, sie in die Gaskammern zu treiben, durch ihre Entschlossenheit zum Widerstand zu verhindern.
Sie wollten nicht kampfls in den Tod gehen.
Am 16. Mai 2015gedenken wir gemeinsam am Ort des von der Stadt Köln 1935 eingerichteten Internierungslagers für Kölner Sinti und Roma auch an ihren Widerstand. Sowenig wie damals wollen die Roma und Sinti auch heute Opfer sein:
- ausgeschlossen vom Menschenrecht auf menschenwürdige Wohnung, wie dies bei einer Fortdauer der entmündigenden Heimunterbringung der Fall wäre,
- ausgeschlossen vom Menschenrecht auf gleiche und inklusive Bildung, wie dies mit der massenhaften Überweisung auf Sonderschulen der Fall ist,
- ausgeschlossen vom Menschenrecht auf Arbeit, wie dies bei der mangelhaften beruflchen Förderung und durch Arbeitsverbote noch weitgehend der Fall ist,
- ausgeschlossen vom Menschenrecht auf legalen Aufenthalt, wie dies bei der brutalen Politik der Abschiebung durch
Bund, Land und Stadt der Fall ist, - – ausgeschlossen vom Menschenrecht auf ein Leben in Sicherheit, Frieden und Glück, das durch die Nachsichtigkeit und Untätigkeit der Behörden gegenüber rechtsradikaler Hetze und gegenüber rassistischen Angriffn auf Heime und Menschen immer wieder in Frage gestellt ist.
Dafür, dass es in Köln zu einer wirklichen Willkommenskultur für Sinti und Roma und zur Realisierung ihrer Menschenrechte
kommt, dafür kämpfen wir zusammen mit den Roma und ihren Vertreterinnen und Vertretern.
Der Rom e. V. und seine Mitglieder und Mitarbeitende