Zum 71. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz
Video-Interview mit dem in Köln-Sülz geborenen und aus Nazi-Deutschland geflohenen Jona Hatsor
Im Januar 2012 hat Wolfgang Richter (Lern- und Gedenkort Jawne) ein ausführliches Video-Interview mit dem in Köln-Sülz geborenen Jona Hatsor geführt, welches für das Online-Archiv LEFTOVERS aufbereitet wurde und nun im Lern- und Gedenkort Jawne und demnächst auch online zur Verfügung stehen wird. An diesem Abend werden wir einen großen Teil daraus zeigen und Jona auf diese Weise in der Nachbarschaft seiner Kindheit persönlich zu Wort kommen lassen. Dabei wird es sowohl um Kindheit, Jugend und Schulzeit im Köln der 1930er Jahre gehen als auch um die nationalsozialistische Bedrohung aus der Perspektive des jungen Jonas Königshöfer, wie er damals hieß, und die damit verbundenen Ereignisse. Nach der "Pogromnacht" und der darauf folgenden Auflösung seiner Familie schaffte Jona es, obwohl der Moment dies eigentlich nicht mehr erlaubte, Deutschland im September 1939 zu verlassen und nach Palästina zu gelangen. Fünf Jahre lang kämpfte er in der Britischen Armee gegen die Deutschen und organisierte als Aktivist der "Haganah" gleichzeitig die illegale Einreise von jüdischen Flüchtlingen und Überlebenden nach Palästina. Die Ermordung seiner Eltern in Auschwitz und die Nachwirkungen des Nationalsozialismus und des Weltkrieges beschäftigten Jona ein Leben lang. Auch darüber und über seine spätere Annäherung an Deutschland und Köln gibt dieses sehr lebendige Interview Auskunft. Jona erzählt sehr persönlich, detailreich und verstehbar. Alle Interessierten sind eingeladen Jona und seinem Bericht an diesem Abend zu begegnen. Die Projektion wird etwa 100 Minuten dauern und kommentiert werden von Wolfgang Richter.
MITTWOCH, 27. JANUAR 2016 // 19 UHR // ZÜLPICHER STR. 290 (Besetztes Haus) // KÖLN-SÜLZ