[ _fill in the blanks] Britta Schellenberg: Rechte Medienkritik: Die Entwicklung rassistischer Deutungshoheit durch die Ausbreitung neonazistischer Ideologie in Sachsen am Beispiel Mügeln 2007.

Datum: 
Mittwoch, 12. Oktober 2016 - 19:00
Ort: 
Nantoka Bar AZ Köln
Veranstalter_in: 
AG [cgn] - Antifaschistische Gruppe CGN
Bild: 

Vortrag in der Nantoka Bar mit anschl. Diskussion.
Es gibt veganes Essen.

Die Veranstaltung wird von der Antifaschistischen Gruppe CGN im Rahmen der Diskussionsreihe [ _ fill in the blanks] organisiert.

Die Fallstudie 2007/08 zu Mügeln soll im Vortrag die Folie für einen Neubewertung unter dem gesellschaftlich vollzogenen Wandel darstellen. Pegida und AfD sind salonfähig geworden. Schon 2007/08 unterstellten Rechtsradikale aber auch Regierungsvertreter in Sachsen den Medien, Sachsen, Ostdeutschland und Deutschland zu schaden. Die Presse wurde als Problemakteur stigmatisiert. Aus einer Hetzjagd von militanten Rechtsradikalen auf Inder_innen machten staatliche Akteur_innen eine Hetzjagd auf die Mügelner Bevölkerung” und verdrehten die rassistische Gewalt bis hin zur Täter-Opfer-Umkehr. Die Fallstudie analysiert im Detail wie fehlende Klarheit im Umgang mit Rassismus und Hasskriminalität die normativen Grundlagen der Bundesrepublik Deutschland untergräbt und Menschenverachtung und Gewalt legitim erscheinen lässt.

Bei der Analyse, die einen fundierten Blick auf das Phänomen Pegida, Freital und Heidenau erlaubt, geht es auch um eine Klärung von Sprache, Begrifflichkeiten und ihrer inhaltichen Logik. Der problemorientierte Blick auf Sprache soll auch einen kritischen Blick auf die Linke (bspw. TTIP-Verschwörungstheorien, Attac etc.) werfen.

Britta Schellenbergist Politikwissenschaftlerin und Forscherin am Münchner Centrum für angewandte Politikforschung (CAP). Zum Thema erschien u.a. ihre als Download erhältliche Fallstudie “Mügeln. Die Entwicklung rassistischer Hegemonien und die Ausbreitung der Neonazis“. Sie beschäftigt sich seit über 10 Jahren mit Rechtsextremismus und Rassismus. 2007/08 erstellte sie eine Fallstudie und Sprachanalyse rechter Argumentationsmuster im Rahmen ihrer Fallstudie zur Hetzjagd auf Migrant_innen in Mügeln 2007. Hier spielte die Verunglimpfung der Medien und journalistischen Arbeit eine zentrale Rolle für Rechtsradikale als auch staatliche Akteur_innen. Britta Schellenberg war Sachverständige im NSU-Untersuchungsausschuss. Zuletzt gab Sie den Sammelband! „Zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus“ mit heraus.