Gedenken zum Jahrestag der NS-Deportationen nach Minsk
Öffentliches Gedenken zum 81. Jahrestag der Deportation von 1164 jüdischen Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern von Köln nach Minsk.
Donnerstag. 20. Juli, 18 Uhr auf dem
Erich-Klibansky-Platz (Albertusstr. 26), 50667 Köln
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Am Donnerstag, den 20. Juli 2023 jährt sich zum 81. Mal die Deportation von 1164 jüdischen Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern von Köln nach Minsk.
Unmittelbar nach der Ankunft des als „Transport DA 219“ bezeichneten Zuges, wurden sämtliche der Deportierten in den Wald von Blagowschtschina bei Maly Trostenez verbracht und dort von Angehörigen einer SS-Einheit erschossen.
Bei dem Ort, an den die Menschen aus Köln und dem Kölner Umland am 20. Juli 1942 gebracht und dort ermordet wurden, handelt es sich um die größte NS-Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. In Deutschland und auch in Köln sind der Name und die Bedeutung des Ortes im Zusammenhang mit den nationalsozialistischen Verbrechen jedoch noch weitgehend unbekannt.
Unter den Ermordeten befanden sich auch Meta und Erich Klibansky und ihre drei Kinder Michael, Hans-Raffael und Alexander (Bild).
Erich Klibansky – seit 1929 Direktor des jüdischen Gymnasiums Jawne – war es zuvor gelungen etwa 130 seiner Schülerinnen und Schüler mit Kindertransporten nach England zu bringen und so vor der Deportation und Ermordung zu bewahren.
Nachdem sie ihre Wohnung unfreiwillig verlassen musste, war die Familie Klibansky gezwungen, gemeinsam mit zahlreichen anderen Menschen zusammengepfercht im Schulgebäude des jüdischen Gymnasiums Jawne zu leben und dort auf ihre Deportation zu warten.
Das Schulgebäude an der St.-Apern-Straße 29-31 war eines der größten Ghettohäuser für Jüdinnen und Juden in Köln.
Am Jahrestag dieser Deportation werden wir am Ort des ehemaligen Schulgebäudes mit verschiedenen Beiträgen der Familie Klibansky und aller anderen am 20. Juli 1942 deportierten Menschen gedenken und über die Umstände dieser Deportation und die Vernichtungsstätte Blagowschtschina / Maly Trostenez informieren.
Es besteht die Möglichkeit Blumen niederzulegen.
Alle Nachbarinnen, Nachbarn und Interessierten sind herzlich eingeladen!
Wir werden einige Getränke bereitstellen. Je nach Wetterlage empfehlen wir eine Kopfbedeckung bzw. einen Sonnenschutz oder ggf. einen Regenschirm mitzubringen.
Eine Veranstaltung des Lern- und Gedenkort Jawne und des Jugendclub Courage Köln e.V. in Zusammenarbeit mit der Synagogengemeinde Köln